Heute morgen erhalte ich folgende Nachricht von meiner Freundin: „Du, Bahn war voll, Leute haben keinen Platz gemacht, muss eine später nehmen!“. Meine Freundin und ich sind mit unseren Babys verabredet und ich bin auf dem Weg sie zu treffen. Als ich ihre Nachricht lese, merke ich, wie die Wut in mir aufsteigt. In was für einer Gesellschaft leben wir denn eigentich? Wo Frauen die mit einem Säugling im Kinderwagen auf dem Bahngleis stehen gelassen werden, ohne das es irgendwen interessiert. Wo in Kleinkinabteilen der Bahn gesoffen wird und sich im Beisein des Personals über die Mutter lustig gemacht wird. (Ich selbst habe dies erst letzte Woche selbst erlebt und auf Instagram davon berichtet) Wo ständig kinderlose Leute auf den Parkplätzen parken, die für Eltern MIT Kindern reserviert sind. (Diese Parklätze sind nicht dazu eingerichtet um kinderlose zu schikanieren. Sondern weil es mit (Klein-) Kindern oft keine Freude ist über Parkplätze zu laufen, wo jedes ausparkende Auto eine Gefahr darstellt. Desweiteren sind die Parkplätze breiter, da auf üblichen Parkplätzen oft so wenig Platz zu dem nächsten Auto ist, das es schwierig ist die Kinder aus dem Auto (vor allem die Babyschale) heraus zu heben). Wo Müttern mit Kindern im Tragetuch die Tür vor der Nase zugeschlagen werden.
Ich frage mich, was ist nur passiert? Und erinnere mich daran, wie fasziniert ich war, als ich den Film Titanic gesehen habe (ich war 11 Jahre alt) und es hieß: „Frauen und Kinder zu erst!“ (Frauen und Kinder sollten als erstes evakuiert werden). Ich weiß noch, dass meine Mutter mir erklärte, dass Frauen und Kinder unter einem besonderen Schutz stünden. Das hat mich tief beeindruckt. Und nun denke ich daran. Was ist passiert, dass es völlig gesallschaftsfähig erscheint, dass Schwangere und Mütter mit Babys oft mit so wenig Respekt und Wertschätzung begegnet wird.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden- ich möchte uns Frauen und Männer nicht in alte Rollenmodelle zurück zwängen. Ich bin froh über die Gleichstellung von Frau und Mann. Ich glaube nicht, dass Frauen immer schutzbedürftiger sind als Männer. Aber Schwangere und Mütter von Säuglingen sind besonders schutzbedürftig! Ohne wenn und aber! Und wir sollten dafür sorgen, dass sie unterstützt werden wo immer es möglich ist. Nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen, von alten und von jungen. Aber nicht nur die, auch Schwächere, Kranke oder Menschen mit Behinderung. Kurz um, jeder, der gerade in einer Verfassung ist, in der er Unterstützung braucht. Mir geht es aber heute insbesondere um uns Schwangeren und jungen Mütter.
Ganz genau erinnere ich mich an diese eine Fahrt mit der U-Bahn an einem heißen Sommertag. Ich war hochschwanger. Ich weiß noch, wie ich im Gang stand und mir niemand seinen Platz anbot. Zunächst fragte ich mich, ob man wirklich übersehen könnte, dass ich schwanger bin? Nein, sicher nicht. Dann guckte ich mich um. Die Menschen an, die mich konsequent ignorierten. Ich versuchte sie mit Liebe zu sehen und nicht zu schnell zu urteilen. „Dieser junge Mann im Anzug dort, vielleicht hat der eine schwere Knie-OP gehabt und muss deswegen sitzen. Oder diese sehr vital wirkende Frau dort, vielleicht hatte sie Nachtdienst und kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Oder der Herr mit der Zeitung dort. Vielleicht ist es für ihn gerade extrem wichtig diesen Artikel genau jetzt so intensiv zu lesen, dass er mir seinen Platz nicht anbieten kann. Wer weiß es schon.“ Dachte ich. Und dann: „Ein Scheiß!“ (mit Verlaub) „ Ein ganzes Bahnabteil von Menschen, die einer Frau, die ein Kind unter dem Herzen trägt keinen Platz anbieten können, weil sie nachvollziehbare Gründe haben? Unwahrscheinlich.“
Zurück zu meiner Freundin. Als wir uns also mit etwas Verspätung treffen, erfahre ich, dass sie ihre kleine Tochter nicht im Kinderwagen dabei hat sondern im Tragetuch. Ich frage sie ungläubig: „Die Leute haben dir keinen Platz gemacht? Ich dachte es wäre kein Platz für den Kinderwagen da gewesen!“. Sie antwortet: „Nein, nein. Es war so: ich bin zur Bahn gerannt, als ich vor Erschöpfung zitternd auf dem Bahngleis ankam fuhr gerade die Bahn ein. Die Türen gingen auf, ich passte mit der Kleinen im Tragetuch nicht ohne zu drängeln hinein und dann gingen die Türen auch schon wieder zu.“ Meine Freundin, zitternd und mit Baby im Tragetuch bleibt also auf dem zugigen Bahngleis mitten im Winter zurück und es interessiert niemanden. Wie kann das nur sein?
Worum es mir in diesem Artikel geht, sind nicht die einzelnen Situationen, die für sich genommen natürlich keine Katastrophe sind und es weitaus schlimmere Situationen und Zustände gibt auf unserer Welt. Was mich beschäftigt ist die allgemeine Akzeptanz solchen Verhaltens. Dass es völlig gesellschaftsfähig scheint, Frauen in dieser besonderen Lebenssituation alleine zu lassen und mehr auf das eigene Wohl zu schauen.
Darum rufe ich auf zu mehr Menschlichkeit gegenüber Schwangeren und jungen Müttern. Frauen in dieser Lebenssituation sind Löwin. Sie kämpfen für und um das Wohl ihrer Kinder. Unserer Kinder. Tag und Nacht. Ihr Leben stellt sich innerhalb kürzester Zeit auf den Kopf. Sie geben ein Stück von sich für uns alle. Sie sind oft erschöpft, gehen über ihre Grenzen und wachsen über sich hinaus. In dieser Lebensphase sind Frauen schützenswert. Sie haben emotional und mental nicht die Abwehr und Schutzmöglichkeiten wie in anderen Lebenssituationen. Sie sind oft erschöpfte Löwin, die keine Kraft haben laut zu brüllen. Für ihr Recht. (Fast) all ihre Energie fließt zu dem Kind, das vollkommen abhängig ist von ihr.
Darum rufe ich dich und mich auf für diese Frauen aufzustehen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und auch im übertragenen Sinne. Wenn wir Situationen wie die oben beschriebene erleben, können wir uns vor diese Löwin stellen und für sie brüllen. Und wenn es nur ganz leise ist. In Form von Beistand.
Und natürlich: es gibt auch viele, viele schöne Situationen, wo einem große Hilsbereitschaft und Freude entgegengebracht wird. Gerade wenn man mit einem Baby unterwegs ist, gibt es immer wieder auch Menschen, die sich sehr über das Kind erreuen und uns Mütter unterstützen. Dafür ein großes DANKE!
Nun frage ich mich, ob auch andere Mütter ähnliches Berichten können? Oder was Menschen ohne Kinder dazu denken? Ich freue mich von dir und deinen Erfahrungen zu lesen!
Hallo Jule,
Oft lese ich still mit, aber jetzt möchte ich mich gerne auch mal äußern. Ich bin Mutter einer 5 Monate alten Tochter und in Bezug auf wenig Akzeptanz uns Müttern gegenüber kann ich ebenfalls berichten. Ich reise regelmäßig mit meiner Kleinen zu meinen Eltern, sie wohnen 350km entfernt und lange Autofahrten sind eine Tortur für mein Mädchen. Sie schreit ununterbrochen. Um es uns beiden zu erleichtern dachte ich eine Reise mit der Bahn sei “einfacher”. Auch ich musste schlechte Erfahrungen machen in einer für mich ohnehin schon sehr stressigen Situation (es gibt angenehmeres als ein Baby auf dem Bauch, einen Koffer in der linken Hand, Maxi cosi rechts und Wickelrucksack auf dem Rücken..). Auch ich hatte Angst den Zug zu verpassen, da mir beim Einsteigen niemand half oder gar Platz gemacht hat. Als Letzte konnte ich dann aber doch einsteigen. Die Konsequenz war dann aber ein voller Zug und keine freien Sitzplätze mehr. Ich steuerte zielstrebig das Kleinkindabteil an in der Hoffnung dort Platz zu finden. Pustekuchen…Das Abteil war ebenfalls überfüllt (überwiegend saßen dort Geschäftsleute mit ihren Laptops auf dem Schoß). Eine sehr nette ältere Dame bot mir jedoch freundlich ihren Platz an. Mit schlechtem Gewissen nahm ich dankend an und war traurig, dass sie nun stehen musste. Sie war deutlich älter als jeder dieser “Geschäftsleute”. Irgendwann bekam meine Maus dann Hunger und mir bangte es schon vorher vor diesem Moment. Ich hatte einen Platz im Viersitzer mit Tisch im Gang und fühlte mich mit quengelndem Baby ohnehin schon beobachtet. Hier zu stillen war für mich ein Graus. Aber was soll ich machen? Da muss ich durch, mein Kind hat Hunger. Nun ist das schrecklichste passiert, was ich mir in dieser Situation vorstellen kann…Als ich die Kleine zum Stillen anlegte kam vom Platz mir gegenüber der Kommentar: “Oha, mit einem Softporno habe ich nicht gerechnet”. Die anderen, die drum herum saßen lachten. Mir stieg sofort die Schamesröte ins Gesicht und die Tränen in die Augen. Für mich war das ganz schlimm. Ich habe beschlossen, dass ich nie wieder mir der Bahn reisen möchte. Wir fahren nun wieder mit dem Auto und “ertragen” die Tortur. Meine Eltern, bzw Oma und Opa sehen wir nun seltener und ich bin sehr traurig darüber.
Eine andere Situation musste ich erleben, als ich mit meiner Tochter spazieren ging. Sie fährt mich gerne Kinderwagen, daher trage ich sie immer im Tuch oder der Tragehilfe. Außerdem bin ich ohnehin der Meinung, daß Tragen das Schönste und Beste ist, was ich meinem Kind geben kann. Oft musste ich mich vor Verwandten und Freunden rechtfertigen, warum ich sie so viel trage und den Kinderwagen nicht benutze. Neulich wurde ich sogar beim Spaziergang angesprochen. Ein ältere Herr steuerte auf mich zu und sprach:”Schlimm! Sogar die Frauen in Afrika fahren mittlerweile Kinderwagen und sie? Können Sie sich keinen Kinderwagen leisten oder was?”. Ich war sprachlos…
Jetzt habe ich mich aber ganz schön ausgekotzt bei dir…und das tat gut. Natürlich darf man die vielen schönen Momente nicht vergessen, die man erfährt wenn man mit Baby unterwegs ist. Oft habe ich nette Gespräche mit völlig Fremden geführt und viel hilfsbereitschaft erfahren. Aber wie es nun mal so oft ist im Leben, das Negative hält einfach länger an.
Vielen Dank für deinen schönen Blog und deine treffenden Worte!
Liebe Jessica, beim Lesen kommen mir die Tränen. Was für eine unfassbare Schande, was dir da im Zug beim Stillen passier ist. Mir tut es richtig weh das zu hören. Das mit einer jungen Mutter so umgegangen wird. Unfassbar. Am liebsten würde ich dich est in den Arm nehmen und beim nächsten Mal mit dir zusammen in den Zug steigen. Da soll dir mal wer dumm kommen. Der würde sich wundern wie laut wir Löwin brüllen können.
Das ist jetzt eine ganz schön emotionale Antwort, oder? Aber da kann ich nicht sachlich professionell bleiben.
Fühl dich gedrückt!
(Über die Sprüche mit dem Tragen kann ich (inzwischen) nur müde lächeln. Es ist einach purer Ausdruck von Unwissenheit und Grenzüberschreitung. Mach weiter so – you are enough!
Jule
Das ist ja wirklich traurig. Du hast mein vollstes Mitgefühl. Ich glaube ich wäre ausgerastet, wenn ich das als Mitfahrerin mitbekommen hätte. Denn auch hier zählt für mich schon Zivilcourage.
Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das wirklich peinlich finde für die deutsche Bahn als Unternehmen. Es gibt diese Kleinkindabteile, sie werden beworben und keiner der Mitarbeiter sorgt dafür, dass sie auch wirklich für Eltern und Kleinkinder frei sind.
Liebe Jule,
ich bin Mutter von zwei Kindern im Alter von 5 und gerade 3 Jahren. Ich bin der Meinung, dass wir alle achtsam miteinander umgehen sollten. Erwachsene mit Kindern, Frauen mit Männern, Junge mit Alten, Alte mit Jungen, Erwachsene mit Jugendlichen, usw., usw. Das scheint heute für viele schwierig zu sein. Sehr schwierig. Darum bitte ich um Hilfe wenn ich das Gefühl habe, dass mir das die Situation erleichtern würde. Jeder kann am besten für sich selbst einschätzen wann er Hilfe haben möchte. Bisher bekam ich immer Unterstützung, wenn ich freundlich darum gebeten habe. Wie Du schon geschrieben hast, so hat jeder seine Realität und eventuell auch seine Handicaps, wichtig ist ja immer wie sich der Einzelne mit seinen verschiedenen Identitäten fühlt. Wenn ich über mich denke, dass ich eine kräftige Frau mit zwei tüchtigen Kindern bin, die sich gegebenenfalls Hilfe holen kann, dann bin ich unter Umständen handlungsfähiger als jemand der von seiner Identität als “Geschäftsmann” oder was auch immer so besetzt ist, dass er eben nur das sein kann. Mir ist die Frage, wie wir (zu Hause, im Kindergarten, in den Schulen, etc.) unseren Kindern vermitteln können auf sich selbst und auf andere zu achten. Sich einzufühlen, empathisch zu sein. Offenbar tut sich der Mensch, je individualistischer die Gesellschaft wird, immer schwerer das Ganze zu sehen. Sich im Ganzen zu sehen statt sich als das Ganze zu betrachten…
Betroffenheit. Betroffen als Mutter. Betroffen als Frau. Und vorallem betroffen als Mensch.
Bekommen wir nicht alle mit im Bus den Platz der Ome frei zu machen etc.? Wo sind diese Werte geblieben? Mögen uns deine beschriebenen Erlebnisse sensibilisieren – wenn wir es nicht eh schon sind, durch dünnens (Löwinnen)Fell – und ganz besonders darauf achten, dass das in unserem Umfeld nicht passtiert und als Vorbild vorgehen. ALs Vorbild für andere und als Vorbild für unsere Kinder!
Ich bin ebenfalls Trage- und Stillmutti die ausschließlich die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt. In der Leipziger Tram ist mir derartiges Verhalte noch nicht aufgefallen. In der Bahn allerdings schon. Dann liegen eben zwei junge Menschen im Familienbereich auf je zwei Stühlen und schlafen sich aus etc. Wenn diesen Menschen der Anstand fehlt, dann heißt es für uns Kraft und Mut zusammen nehmen und Mund aufmachen. Auch mir fällt das nicht immer leicht. Manchmal ist mann/frau auch einfach von der Situation überrollt und perplex, rechnet doch keiner mit, dass das was für uns natürlich und normal ist, für andere merkwürdig und unnormal. So ist es leider. Machen wir das Beste draus. Setzen wir uns für unsere Rechte ein, machen darauf aufmerksam. Wenn wir es nicht tun, wer dann? Und wir tun es für alle Frauen nach uns!
Bleibt mutig, macht euren Mund auf. Es ist unserer Recht und es ist natürlich sein Kind zu stillen und den minimalen Platz der in der Gesellschaft für Mütter/Väter mit Kind eingeräumt wird zu nutzen!
Hi Jule,
Ja ich finde auch, dass man mehr Rücksicht aufeinander nehmen sollte, besonders auf schwangeren und menschen mit kleinen Kindern. Selbst hab ich recht selten ein Problem, mein kleiner Sohn ist 8 Monate, damit. Die meisten Leute sind sehr freundlich. Allerdings wohnen wir in der nähe von Salzburg uns da muss ich schon sagen, wie waren bei ikea. Dass viele Menschen eher den Kinderwagen weg schieben, als selbst zur Seite gehen würden ?. Zu deiner Freundin, ich würde mir das nicht gefallen lassen und hätte laut und deutlich Platz geschaffen ?. Aber das ist wohl Typsache.
LG dann
Hallo,
ich bin gerade erst auf den Blog aufmerksam geworden (über Nela) und habe unter kontinuierlichem Kopfnicken den Artikel gelesen..
Ich bin keine Mama und auch nicht schwanger. Aber viel in Öffis unterwegs. Und da bekomme ich viel mit, was mich traurig macht. Menschen, die sich drüber aufregen, was Müttern einfällt morgens mit einem Kinderwagen Ubahn zu fahren (als würden die absichtlich zur prime time fahren! das wird schon seine Gründe haben!). Entnervte Blicke, wenn eine Schwangere kleinlaut nach einem Platz frägt, und Gemecker, sobald ein Baby/ Kind auch nur den leisesten Ton von sich gibt.
Auch ganz “toll”: Mamas, die unten an einer Rolltreppe mit Fahrtrichtungswechsel ewig warten, bis endlich mal alle Lauffaulen durch sind…
Ich bin mittlerweile, in der Hoffnung, dass das auch jemand für mich mal tut, wenn ich mal ein Baby habe, ziemlich drastisch.
Ich gehe ans andere Ende der Rolltreppe, und sage Menschen, sie sollen bitte die Treppe nehmen, ich schreite ein, wenn jemand eine Mama anpflaumt, weil sie so viel Platz wegnimmt (zumindest, wenn sie offenbar selber nichts sagen traut) und ich helfe so gut es geht beim Kinderwagenschleppen. Habe schon sehr viel positives Feedback dazu bekommen, und hoffe so wenigstens ein bisschen helfen zu können!
Leider gibt es aber auch die doofen Mamas.. Die, die zu viert unterwegs sind und alle 4 mitsamt Kinderwagen zu einer Ubahntür rein müssen, dass niemand mehr durchkommt (gerade zu viert kann man sich toll 2/2 aufteilen!), die, die ihr Kind im Zug dick eingepackt, dass es kaum Luft bekommt 2 Stunden lang brüllen lassen und die, die nichts sagen, wenn der 5jährige ein ganzes Zugabteil mit Schokolade vollschmiert… Auch sowas gibt es..
Allgemein hoffe ich aber, dass sich bei uns mal was tut in Richtung Kinderfreundlichkeit! Manchmal hab ich den Eindruck, den meisten wäre es recht, man würde sich mit Kindern zu Hause einsperren und erst raus kommen, wenn die ü18 sind…
Wir haben einen Mann in der Nachbarschaft, der jungen Müttern gerne im Vorbeigehen zuraunt “scheiss Kinderwägen”. Beim dritten Mal hatte ich endlich schnell genug reagiert und bin ihm hinterhergerannt, habe ihn gefragt, was sein Problem mit Kindern sei und warum er mir das nichts ins Gesicht sagen könne. Er zog nur den Kopf ein und rannte weiter und ich bin zurück zu meinem Kind, das verdattert auf dem Gehweg stand.
Das Muttersein hat mir aber zum Glück auch Wahnsinns dabei geholfen, den Mund aufzumachen. Und zumindest in der Münchner S- und U-Bahn hilft oft ein erschöpfter Blick in die Runde der ein oder andere bietet mir einen Platz oder Hilfe an.
Hallo,
ich finde deinen Blog sehr spannend und informativ zugleich wirkt es für micj sehr wehrtschätzend und liebevoll geschrieben.
Ich bin Erzieherin und konnte einige Tipps und Tricks, mit verwies auf deine Seite, weitergeben.
Natürlich geht es hier viel um die Frauen und Mütter die selbstverständlich unentberlich ist für einen Säugling bzw. Kleinkind allerdings habe ich mich bei dem ein oder anderen Eintrag gefragt was ist mit den Männerm bzw. Vätern. Gerade in dem Beitrag, gibt es keine Väter die mit ihren Kindern in Tragehilfen unterwegs sind und sich hinsetzen wollen.
Ich wohne selbst in einer Großstadt und beobachte das leider viel zu offt das auch denen kein Sitzplatz in der U-Bahn angeboten wird. Dennoch haben Väter doch das gleiche Recht wie Mütter sich hinsetzen zu können , zumindest einen Platz angeboten zu bekommen.
Herzlichste Grüße
Kathi
Liebe Kathi, du hast natürlich völlig recht- oft betreffen die hier beschriebenen Themen auch Männer/Väter. Auch bei dem Thema dieses Artikels hätte ich gut etwas darüber schreiben können.
Doch es ist so, dass es für mich oft einen Unterschied macht. Also bei diesem thema beispielsweise ist es für mich ein großer Unterschied ob es um eine Mutter oder einen Vater geht. Auch für den Vater ist es natürlich ausgesprochen ärgerlich z.b. keinen Sitzplatz angeboten zu bekommen. Aber er wird es ganz anders als eine Mutter (die gerade eine Schwangerschaft und Geburt hinter sich hat) da stehen. Die Mutter steht (allein hormonell!) ganz anders da als ein Vater. Die ist (naturgegeben!) eher verletzlich und angreifbar. Der Vater steht viel mehr in seiner Kraft.
Darum habe ich mich hier entschieden explizit über Mütter zu schreiben. Ebenso in den meisten anderen Artikeln. Denn mein Fokus liegt auf Mutter und Kind.
Vielleicht schreibe ich auch mal was explizit über/für Väter.
Liebe Grüße, Jule
Oh, Halleluja. Entschuldige diesen Kuddelmuddel Kommentar- habe schnell vom Handy getippt- ich hoffe du verstehst dennoch was ich meine!
Oh, wie gut ich das kenne. Im Winter bei -11 stehen gelassen. Der Bus war voll. Der Fahrer meinte noch, ich könnte mich ja hinten dran hängen, aber das wäre mir ja sicher zu kalt. Und vor ein paar Wochen auf der Rückfahrt vom Urlaub mit Schienenersatzt Verkehr. Strömender Regen und alle Busse sind voll, nir ich stehe da mit Kiwa und kann blöd gucken. Echt nicht zu fassen