Eines der größten Themen unter jungen Eltern. Die Nächte mit Baby. Oder viel mehr der Babyschlaf im Allgemeinen. Als Hebamme habe ich dazu schon einige Eltern beraten, habe mich als Mutter mit anderen Eltern darüber ausgetauscht und zusammen mit meinem Ehemann geschimpft und geflucht. Ich habe Bücher darüber gelesen und emotionale Texte darüber geschrieben. Doch auf dem Blog findet sich zu diesem Thema noch nichts. Und das hat einen ganz einfachen Grund: es ist ein hoch sensibles Thema, bei dem oft die Gemüter hoch kochen. Und weil man über das Thema so viel schreiben kann… und noch immer nicht alles gesagt ist. So kam es mir zumindest bisher vor.
Heute schreibe ich darüber. Als müde Mama. Sehr, sehr müde Mama. Ein paar Gedanken und Ideen. Das Thema Schlaf ist so individuell, dass es kaum Allgemeinaussagen gibt, die ich guten Gewissens weitergeben möchte. Darum ist dieser Text ein Text primär für mich selbst – um Mut für Veränderungen zu sammeln – der vielleicht auch anderen Mut machen kann, den eigenen Weg zu suchen.
Dieser Artikel ist sehr lang, darum möchte ich vorweg einige persönliche Ideen und Überzeugungen zu Babynächten zusammenfassen:
- Das kindliche Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit muss immer erfüllt werden
- Babys und Kinder sollten mit ihrem Schmerz und Angst niemals alleine gelassen werden
- Das Ziel sollte sein, dass alle Beteiligten möglichst erholsame Nächte erleben. Das betrifft auch die Eltern.
- Ich glaube, dass der Wunsch “durch zu schlafen” oft gar kein echter Wunsch der Eltern ist, sondern uns von außen auferlegt wird.
- Durch zu schlafen bringt für Kinder keinen Vorteil – im Gegenteil, das nächtliche Erwachen ist völlig normal und gesund. Trotzdem können die Nächte entspannt sein.
- Es gibt nicht den einen richtigen Weg für entspannte Babynächte für alle Familien
- Aber für jede Familie gibt es einen Weg dorthin.
- Wenn Veränderungen für oder mit kleinen Kindern herbeigeführt werden sollen, ist die Basis dieser Veränderung die Sicherheit, die die Eltern dem Kind vermitteln müssen. Die Kinder können Veränderungen leichter annehmen, wenn sie sich an den Eltern orientieren können.
- Um diese Sicherheit zu haben, müssen Eltern die sicher sein, dass die Veränderung im Sinne und im Bereich des gut (!) Möglichen des Kindes liegen. (Eine Kombination aus Expertenrat und Bauchgefühl sind ratsam!)
- Idealer Weise steht vor der Veränderung ein konkreter Plan, an dem sich die Eltern orientieren können und an dem sie festhalten können, auch wenn Wiederstand auf kommt.
- Der Plan sollte eine Reflexionsmöglichkeit (außerhalb der Situation – also tagsüber) beinhalten, in der neu geschaut werden kann, ob der Plan noch einmal verändert werden muss.
- Veränderungen brauchen Zeit, Ausdauer und Geduld.
Die Nächte sind bei uns seit ein paar Wochen so anstrengend, dass ich nun an dem Punkt angekommen bin, dass ich mich ausgelaugt und erschöpft fühle. Mein Nervenkostüm ist extrem dünn und meine Energie erschöpft. Zeit etwas zu verändern. Aber wie so oft im Leben – Veränderungen kosten Kraft. Und einen Plan.
Diesen Plan möchte ich heute erstellen. Ein Plan für die kommenden Nächte. Ich glaube, dass es wichtig ist, sich bewusst zu machen, worin die eigentliche Belastung besteht, was das Ziel und wie kann das Ziel in der Praxis umgesetzt werden.
Was ist die aktuelle Belastung? Nun könnte man zusammenfassend sagen: das Baby. Doch das trifft es eigentlich nicht. Denn das Baby macht NIE etwas falsch. Das Baby macht NIE etwas, um uns Eltern zu ärgern oder zu stören. Auch wenn es einem in mancher Nacht so vorkommen mag. Das Baby ist RICHTIG. Das Kind muss nicht verändert werden, es ist genau so richtig, wie es ist. (Ich gehe hier von einem gesunden Kind aus). Doch es kann sein, dass man sich als Mutter-Kind oder Eltern-Kind Gespann bestimmte Dinge angewöhnt hat, die auf Dauer zur Belastung werden. Und dann ist es an uns Eltern diese angewöhnten Muster wieder zu durchbrechen oder zu verändern. Doch die Verantwortung dafür müssen wir Eltern übernehmen und dürfen sie nicht auf unsere Kinder übertragen.
Darum macht es Sinn sich möglichst konkret zu Überlegen, was die Belastung ist. Oft wird in dem Zusammenhang Babyschlaf das Thema Durchschlafen in einem Atemzug genannt. Ich glaube, dass das für die wenigsten Eltern tatsächlich ein Ziel oder ein echter Wunsch ist. Das Durchschlafen. Ich glaube, dass uns Eltern das eingeredet wird. Als ob es ein wahrer Schatz sei, das Durchschlafen. Tatsächlich können Nächte, die 1-3 Mal für eine kurze Dauer unterbrochen werden sehr erholsam sein. Aus der Forschung und Wissenschaft wissen wir, dass es für Babys und kleine Kinder keinen Vorteil hat durch zu schlafen. Viel natürlicher, gesünder und v ö l l i g normal ist es, dass kleine Kinder Nachts kurz wach werden um ihre Bedürfnisse zu stillen. Je nach Alter verändern sich diese Bedürfnisse und sie sind auch bei jedem Kind anders. Doch das größte Bedürfnis unserer kleinen Kinder ist das nach Sicherheit. Sie haben ein sehr großes Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Nähe und Geborgenheit vermitteln ihnen das Gefühl von Sicherheit – der Sicherheit, dass sie nicht alleine gelassen werden und sie beschützt werden. Dieses Bedürfnis ist ihnen nicht antrainiert und es kann ihnen nicht abtrainiert werden. Wie auch immer Eltern ihre Nächte mit kleinen Kindern gestalten – das kindliche Bedürfnis muss immer gestillt werden. Wie das in der Praxis aussieht, kann ganz unterschiedlich aussehen. Und jede Familie wird da ganz eigene Vorstellungen haben. Für manche Eltern ist der einzige Weg das Kind mit im Elternbett schlafen zu lassen (das so genannte Familienbett), um dieses Bedürfnis zu stillen. Ich glaube nicht, dass dies der einzige richtige Weg für alle Familien sein kann. Nähe, Geborgenheit und Sicherheit sind sehr individuell und ich sehe sehr viel Gestaltungsspielraum. Auch ein Kind, das im eigenen Bett schläft kann sehr, sehr liebevoll und mit genau der richtigen Art und Menge an Nähe und Geborgenheit umsorgt werden.
Grundlegend ist für mich in Bezug auf das Thema Babyschlaf also folgendes: das kindliche Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit muss gestillt werden. Und zwar ohne wenn und aber. Wie das praktisch getaltet wird, kann jede Familie für sich herausfinden. Denn natürlich geht es nicht nur um die Kinder. Sondern auch um die Eltern. Erstrebenswert ist es also die Nächte so zu gestalten, dass möglichst alle Beteiligten möglichst viel guten Schlaf bekommen. Mütter und Väter sollten sich nicht aufopfern und am Ende so erschöpft sein, dass sie zu nichts mehr zu gebrauchen sind.
Was ist das Ziel?
Wie schon weiter oben erwähnt haben wir Eltern die Verantwortung die Nächte und auch die Beziehung zu unseren Kindern zu gestalten. Unsere kleinen Kinder können diese Verantwortung nicht übernehmen. Darum ist es wichtig ein klares Ziel zu formulieren. Wichtig dabei sind mehrere Aspekte:
- Was ist für mich als Elternteil wirklich wichtig?
- Was kann ich meinem Kind zumuten?
- Wie kann ich das Grundbedürfnis nach Nähe in dem Ziel berücksichtigen?
- Übermüdete Eltern helfen auf Dauer niemandem! Steh darum zu deinen Bedürfnissen! Wäge unter Berücksichtigung der Gegebenheiten ab, was jetzt dein Ziel ist. (Durchschlafen ist mit den meisten Kindern unter einem Jahr – oder auch länger – kaum realisierbar.)
- Um heraus zu finden, was wir unseren Kindern zumuten können, ist oft eine Kombination aus Expertenwissen und Bauchgefühl genau richtig. Ein sehr kleines Baby braucht zum Beispiel alle paar Stunden Nahrung. Auch in der Nacht. Dieses Bedürfnis muss unbedingt erfüllt werden. Darum können wir ganz jungen Kindern nicht zumuten viele Stunden ohne Nahrung aus zu kommen. Diese Tatsache muss ganz klar bei der Zielsetzung berücksichtigt werden. Doch wenn die Kinder ein paar Monate alt sind, wird dieses Bedürfnis kleiner und es ist durchaus möglich, dass sie einige Stunden ohne Nahrung auskommen. Natürlich ist dann darauf zu achten, dass sie insgesamt genug Nahrung (bei Säuglingen im ersten Jahr Milch!) bekommen. Viele Kinder genießen das ständige Stillen in der Nacht auch dann noch sehr und wenn es für die Mutter passt, spricht auch nicht zwingend etwas dagegen. Aber wenn es zur Belastung wird, kann dem Kind zugemutet werden sich daran zu gewöhnen, dass dies nicht mehr geht. Allerdings nur, wenn es sich für die Mutter richtig anfühlt! Wenn sie Sorgen hat, dass ihr Kind einen Mangel oder Verzicht erleiden muss, ist es nicht richtig darauf zu verzichten. Die Kinder spüren unsere (Un-) Sicherheiten, was sicher nicht zu ruhigen Nächten führt. Grundlegend ist also, dass wir uns sicher sind, dass die Veränderungen, die wir durchführen möchten richtig sind und dass sie dem Kind zugemutet werden können. Dazu empfiehlt sich ein Gespräch mit einer vertrauenswürdigen (!!!) Fachfrau/mann. Das kann die Hebamme sein oder der Kinderarzt. Wichtig ist, dass wir wirklich vertrauen können.
- Ganz gleich was das Ziel ist, es sollte die Erfüllung des Bedürnisses nach Nähe des Kindes stillen. Dieses Bedürfnis ist ganz individuell. Es gibt die Kinder, die am liebsten in ihre Eltern hineinkriechen würden und es ist ihnen noch immer nicht nah genug. Und es gibt Kinder, deren Bedürfnis ist gestillt wenn sie wissen, dass sie zwar alleine in einem Raum liegen aber sich ganz sicher darauf verlassen können, dass jemand zu ihnen kommt, wenn sie auch nur ein leises Geräusch von sich geben.
Wie kann das Ziel in der Praxis umgesetzt werden.
Große Veränderungen können auf Wiederstände stoßen. Was oft der Grund ist, warum wir uns vor Veränderungen fürchten. Doch es gibt ein paar Hilfestellungen, die uns das Durchsetzen solcher Vorhaben erleichtern. In der Beziehung zu unseren Kindern geben wir den Ton an. Unsere Kinder verlassen sich auf uns und vertrauen uns. Und vor allem spüren sie, wie es uns geht.
Am aller wichtigsten in Bezug auf Veränderungen im Leben mit Kindern ist, dass wir den Kindern Sicherheit vermitteln. Diese Sicherheit können wir nur vermitteln, wenn wir sie selbst spüren. Wenn wir also Veränderungen einführen möchten, von denen wir nicht überzeugt sind, wird es nicht gelingen. Unsere Kinder brauchen die Sicherheit, dass es richtig ist, was wir tun. Und die können wir nur vermitteln wenn wir sie spüren. Und wir dürfen nicht erwarten, dass unsere Kinder uns zeigen, dass die Veränderungen richtig sind. Natürlich können wir sehen und annehmen, was sie zu den Veränderungen sagen. Wichtig ist, dass wir uns sicher sind, dass die Veränderungen für sie machbar sind. Darum sollte man sich außerhalb der Situation (wenn es um die Nächte geht also tagsüber!) überlegen, wie es gehen soll. Und das auch ganz klar fest zu legen. Denn in der Situation sollte man nicht ins Wanken kommen, Pläne über Bord schmeißen oder sich von dem Kindlichen Protest irritieren lassen.
Wenn man sich also im Vorfeld sicher ist, dass die Veränderungen für das Kind machbar sind, dann ist es gut sich auf den Protest ein zu stellen. Oft versuchen wir Menschen an lieb gewonnenen Mustern fest zu halten. So auch unsere Kinder. Natürlich ist es für das Baby schön die ganze Nacht an der Brust sein zu dürfen. Und natürlich kann es Ärger hervorrufen, wenn das nicht mehr möglich ist. Dann ist es das gute Recht des Kindes sich zu beschweren, zu schimpfen und zu weinen. Doch dann kommt es darauf an, dass wir als Eltern da sind. Das wir dem Kind Sicherheit vermitteln. Die Sicherheit, dass das Kind gut mit der Veränderung zu Recht kommen wird. Die Sicherheit, dass die Veränderung kein Verlust ist sondern ein Gewinn ist. Das wir das Kind nicht alleine lassen und seinen Unmut wahrnehmen. Und verstehen. Und trotzdem sicher sind, dass es richtig ist.
Ein guter Tipp, der mir schon oft geholfen hat, ist: in der Situation nicht um zu schwenken. Auch wenn es sehr schwer fällt. Wenn man in der Veränderung steckt, dann ist man sich vielleicht doch nicht mehr so ganz sicher, ob das so richtig ist. Oder man ist überrascht von dem doch stärker ausfallenden Protest des Kindes. Oder man ist schlicht weg so müde und erschöpft, dass die Resignation die schnellste Lösung zu sein scheint. Ich nehme mir darum ganz bewusst vor: mindestens ein Mal ziehe ich es durch. Dafür brauche ich die Sicherheit – dass es für das Kind gut machbar ist- bevor wir in der Situation stecken.
Heute Abend werde ich also meinem Baby erklären, welche Veränderungen für heute Nacht anstehen. Und ich werde ihm sagen, dass ich wahrnehmen werde, was er dazu zu sagen hat und dass ich gerne bereit bin morgen (oder in einer Woche) noch einmal über die Veränderungen nach zu denken und seine Bedenken mit ein zu beziehen. Aber nicht heute Nacht. Nicht, wenn ich müde bin und nicht mehr klar denken kann. Ich werde ihm sagen, dass ich überzeugt bin, dass es auch für ihn eine gute Veränderung ist. Und dann werde ich mich auf eine sehr anstrengende Nacht einstellen und mir ein Mantra bereit legen. Das mich bestärkt bei meinem Vorhaben zu bleiben. Und mit meinem Herzen bei meinem Kind. Denn natürlich muss er nicht auf mich verzichten. Und nicht auf Nähe. Und ganz und gar nicht auf meine Liebe.
Vielleicht magst du auch erzählen, was dir in so Zeiten der schlaflosen Babynächte geholfen hat? Kam die Veränderungen dann von ganz allein oder hast du die Energie gefunden sie durch zu setzen? Ich freue mich davon zu lesen, herzlichst, Jule
Ein ganz toller Artikel liebe Jule!
Meist bin ich eine stille Mitleserin, aber heute möchte ich dir ein paar Zeilen hinterlassen. Ich bewundere dich und deine liebevolle Art an Dinge heranzugehen.
Ich bin ganz bei dir, wir haben auch sehr harte Babynächte hinter uns, die irgendwann den Wunsch bzw. die Forderung nach Veränderung mit sich brachten.
Mein nicht mehr ganz so kleiner junge (1 Jahr) holte sich seine Nähe nur über Mama’s Brust und das auch gut und gern 10-12 mal pro Nacht.
Aber erst als ich so erschöpft war, dass ich morgens nicht mehr wusste wie ich den Tag überstehen sollte entwickelte ich die Kraft einer Veränderung ins Auge zu blicken und diese ganz entschlossen mit meinem Kind durchzustehen. Ich zeigte ihm dass sein Bedürfnis nach Nähe auch durch inniges kuscheln gestillt werden kann und so drückte ich ihn ganz fest an mich und streichelte ihn als er völlig zurecht Einwände gegen diese Veränderung lautstark zur Sprache brachte.
Und 2 harte Nächte später signalisierte er mir, dass ich recht hatte und kuschelte sich friedlich an mich wenn er nachts wach wurde.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommenden Nächte!! Dein Mantra würde mich übrigens sehr interessierten! 🙂
Ganz liebe Grüße,
Anna
Liebe Jule,
danke für Deinen Beitrag! Er spricht mir aus dem Herzen. Als Hebamme und als Mama zweier wundervoller Mädchen (14 und 6).
Das wirklich Schwierigste für mich am Mama-Sein sind bzw. waren die unzähligen schlaflosen Babynächte, das X-Mal Aufwachen und auch das Einschlafen an sich. Also, alles was mit Schlafen zu tun hat. Da bin ich bzw. auch mein Mann an unsere Grenzen gegangen. Nicht nur einmal haben wir uns mitten in der Nacht angefaucht darüber, wer jetzt mit Beruhigen und Aufstehen etc. dran ist…
Zu meinen Klientinnen und frischgebackenen Mamas sage ich oft (scherzhaft), dass man erst als Mama/Papa am eigenen Leib erfährt, dass Schlafentzug eine anerkannte Foltermethode ist. Natürlich ist das nicht ganz ernst gemeint, aber ein Funke Wahrheit liegt schon darin.
Ich habe leider kein Wundermittel gefunden. Mein Mann und ich haben uns so gut es eben geht abgewechselt. Was es uns in den Nächten sicher leichter gemacht hat, war unser Familienbett! Und wenn ich komplett am Sand war, dann habe ich mich schon mal eine Nacht in ein anderes Zimmer zurückgezogen und komplett an den Papa übergeben.
Meine beiden Mädchen haben jeweils mit 5 Jahren zuverlässig durchgeschlafen. Seit nun 1,5 Jahren gehört mein Schlaf nun wieder ganz mir. Herrlich!
Alles Liebe und viel Durchhaltevermögen!
Tanja
Liebe Jule,
danke für Deinen Beitrag! Er spricht mir aus dem Herzen. Als Hebamme und als Mama zweier wundervoller Mädchen (14 und 6).
Das wirklich Schwierigste für mich am Mama-Sein sind bzw. waren die unzähligen schlaflosen Babynächte, das X-Mal Aufwachen und auch das Einschlafen an sich. Also, alles was mit Schlafen zu tun hat. Da bin ich bzw. auch mein Mann an unsere Grenzen gegangen. Nicht nur einmal haben wir uns mitten in der Nacht angefaucht darüber, wer jetzt mit Beruhigen und Aufstehen etc. dran ist…
Zu meinen Klientinnen und frischgebackenen Mamas sage ich oft (scherzhaft), dass man erst als Mama/Papa am eigenen Leib erfährt, dass Schlafentzug eine anerkannte Foltermethode ist. Natürlich ist das nicht ganz ernst gemeint, aber ein Funke Wahrheit liegt schon darin.
Ich habe leider kein Wundermittel gefunden. Mein Mann und ich haben uns so gut es eben geht abgewechselt. Was es uns in den Nächten sicher leichter gemacht hat, war unser Familienbett! Und wenn ich komplett am Sand war, dann habe ich mich schon mal eine Nacht in ein anderes Zimmer zurückgezogen und komplett an den Papa übergeben.
Meine beiden Mädchen haben jeweils mit 5 Jahren zuverlässig durchgeschlafen. Seit nun 1,5 Jahren gehört mein Schlaf nun wieder ganz mir. Herrlich!
Alles Liebe und viel Durchhaltevermögen!
Tanja
Liebe Jule,
ich bin immer Mitleserin, denn du sprichst soviel Themen mit ehrlichen und treffenden Worten an. Ich habe zwei Jungs ( 1 und 3 ) und wir hatten bei unserem Kleinen dieses Nicht-Schlaf-Szenario erst in vollem Umfang. Die Erschöpfung steckt mir heute noch in den Gliedern aber wir haben, wie du beschrieben hast Veränderungen herbeigeführt. Und ich wünsche dir für eure Veränderungen viel Kraft und den Mut, dies durchzuhalten. Oft hätte ich mir gewünscht, dass in Vorbereitungskursen mehr ehrliche Worte zu diesem Thema gesprochen werden.
Lg Kathi
Hach… danke, der Artikel kommt zur richtigen Zeit.
Das große Mädchen (fast 6 Jahre) hat mit 9 Monaten durchgeschlafen, alles sehr einfach. Und nun der kleine Bruder (fast 1 Jahr) … puh, da ist alles sehr anders. Von vornherein waren die Nächte sehr viel anstrengender, ständiges Stillen, langes Schreien (ohne offensichtlichen Grund), schlafen geht häufig nur bei uns im Bett. Das fand ich anfangs ganz gut, nun habe ich aber langsam das Bedürnis, das Bett wieder für mich und meinen Mann zu haben.
Was uns bisher geholfen war, dass wir sehr klar in der Entscheidung waren, den Kleinen nachts nicht rumzutragen, das hat bei unserer Tochter nur zu Rückenschmerzen und schlechter Laune geführt. Bei allen anderen Entscheidungen sind wir aber leider nicht so eindeutig – nachts wird man so schnell nachgiebig, das ist mein größtes Problem. Müdigkeit macht so mürbe. Was mir wichtig ist, dass ich weiß, dass ich mich auf meinen Mann verlassen kann. Ich hatte Momente, in denen ich so erschöpft war, dass ich richtig wütend auf das Baby wurde und richtiggehend erschrocken über diese heftigen Gefühle war, denn rational weiß ich, das Kind kann ja nichts dafür. Hier finde ich es wichtig, dass man weiß, wann man zurücktreten und die Verantwortung abgeben muss, denn mit Wut im Bauch kann man kein schreiendes Baby beruhigen. Da hilft der Papa schon sehr.
Grad bleibt mir anscheinend nur: abwarten. Müde abwarten und hoffen, dass es die Zeit richtet. Aber Gott sei Dank setzt Muttersein ja riesige Kräfte frei und ich bin erstaunt, wie man trotz Schlafmangels doch immer alles (vor allem den Tag) noch ganz gut bewältigt bekommt.
Liebe Grüße und Danke für den guten Artikel
Liebe Jule,
Ich danke dir sehr für deinen Artikel! Auch für mich kommt er genau im richtigen Moment. Gerade habe ich meine Tochter (bald 22 Monate) unter heftigem Protest in den Schlaf begleitet- ohne ihr die Brust zu geben. Hier wird es auch Zeit für Veränderungen und ich habe den Plan gefasst, abzustillen und auch ich stelle mich auf eine anstrengende Nacht ein. Da ich noch eine Tochter – fast 4- habe und ich die Mädels immer gemeinsam ins Bett bringe, war das einschlafstillen lange für uns alle sehr bequem. Da aber auch ein nächtliches dauerstillen die letzten fast 2 Jahre bestimmte, kommt nun immer mehr das Bedürfnis auf, meinem Kind auf andere Weise Nähe zu geben, aber meinen Körper nun langsam wieder für mich zu haben. Und die Hoffnung spielt natürlich auch eine Rolle, evtl bessere Nächte zu haben, mit 1-3x geweckt werden und sich zusammenkuscheln wäre ich schon sehr glücklich. Wir werden sehen. Bei meiner großen war “gut schlafen” (von durchschlafen spreche ich schon gar nicht mehr) auch lange ein Thema. Auch da habe ich vieles so lange “mitgemacht”, bis es nicht mehr ging. Mit 3 hat sich der Schlaf richtig stabilisiert und sie schläft zufrieden eigentlich die ganze Nacht in ihrem eigenen Zimmer und kommt dann zwischen 5 u 6 zu uns.
Ich wünsche uns beiden und allen anderen da draußen viel Kraft für diese Veränderungen. Ein Mantra ist ein guter Tipp. Vielleicht murmele ich dann heute Nacht immer wieder: “dies ist der richtige Weg” und denke an dich 🙂 alles Liebe, Lena
Liebe Jule,
vielen Dank für diesen so liebevollen Artikel. Unsere zweite Tochter war nachts auch ein sehr nähebedürftiges Baby mit stündlichem Stillen. Also sie 9 Monate alt war, war ich auch an dem Punkt, wo du jetzt bist. Es ging nur mit Abstillen, tagsüber hatten wir schon länger nicht mehr gestillt.. Es war für mich eigentlich noch zu früh, aber ich hatte die Kraft anders nicht. Ein paar Tage später sind unsere Nächte besser geworden. Und jetzt – mit fast 3 – schläft sie fast immer durch. Unser Sohn – der dritte – schläft soweit ganz zufrieden. Ab der zweiten Nachthälfte ist er bei uns im Bett. Er ist 13 Monate fast und diese Variante ist für uns alle die beste. Wir haben sehr entspannte Nächte so. Allerdings spürt er jede Abwesenheit von mir – wenn ich mal zu den Mädels ins Zimmer muss. 🙂
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommenden Nächte und dass ihr beide den richtigen Weg für euch findet.
Gute Nacht.
Franziska
Liebe Jule,
Ich glaube vor einem Jahr ( unser Zweiter war 7-8 Monate) war ich an einem ähnlichen Punkt. Ich war fertig und brauchte einen neuen Plan. Wie du sagst, sollte er dem Kleinen nicht die Nähe und Sicherheit verwehren, sondern für uns alle eine annehmbare Lösung sein. Mein Bauchgeguhl riet mir von Schlafratgebern, in die ich reingelesen hatte ab und ich machte mir einen Plan für nachts an den ich mich halten konnte. Genau wie du schreibst, hab ich mich am Tag was überlegt und bin dann nachts dabei geblieben.
Ich finde auch das das Durchschlafen zu einem überbewerteten Thema gemacht wird, mit ein zwei mal wach werden hätte ich gut Leben können.
In unserer Situation war es damals das Abstillen, dass für unsere Familiensituation die beste Lösung war, manchmal denke ich schade, aber irgendwie gleichzeitig auch ok.
Ganz liebe Grüße und Kraft
Nadine
Liebe Jule,
Sonst stille Leserin, möchte ich heute gern einmal etwas sagen-man kann sehr gut mit dir fühlen, ich kenne diese Zerrissenheit nur zu gut, auch ich stehe oft zwischen meinen Bedürfnissen und denen meines Babys und muss mit mir ringen, um meine eigenen Bedürfnisse wichtig genug zu nehmen. Denn der Motte hilft es letztendlich auch nicht, eine Mama mit watte im kopf und zum zerreißen gespannten nerven zu haben. Ich habe für uns festgestellt-der Papa ist die Lösung.
Denn bin ich nicht in der Nähe (ich muss aber wirklich in einem anderen Zimmer, Idealerweise noch weiter weg sein) lässt sich die motte vom Papa ohne weinen und durch kuscheln im Familienbett beruhigen. Ich kam höchstens alle drei Stunden, zum stillen (das war und ist für mich völlig vereinbar mit einer erholsamen Nacht) und bin dann, nach stillen und schmusen wieder gegangen. Heute schlafe ich wieder mit in unserem Bett und gut! Stille ein bis drei mal in einer 10 / 11 Stunden Nacht. Die Motte verlangt auch, seit dem umgewöhnen nicht mehr, wenn ich neben ihr schlafe.
Ich finde, dass dieser oktruierte Anspruch des durchschlafens vor allem Stress bringt, ein ständiger Leistungsdruck nicht nur am Tag sondern auch in der Nacht. Wenn durchschlafen nicht mehr der Anspruch ist, wird die Nacht mit kleinen trink oder kuschelpausen auf einmal schon viel, viel entspannter. Weil man aufhört zu zählen, auf die Uhr zu schauen. Andocken und wieder wegdösen. Ganz entspannt.
Auch tagsüber klappt es super mit der Papa-technik. Die Motte verweigert gerade den brei (noch vor einem Monat mit Begeisterung gelöffelt) und möchte nur gestillt werden…Heute war ich weg, der Papa allein mit ihr, sie hat brei gegessen als würde sie nie etwas anderes tun und auch nicht mit der still-gebärde nach Milch velangt. Ich glaube wirklich, dass die Kinder die Milch riechen. Und die Alternativen besser akzeptieren können, wenn die Option des stillens gar nicht gegeben ist.
Aber natürlich, wie du sagst-nie gegen das Kind arbeiten, immer die kindlichen Bedürfnisse achten, sehen und einbeziehen, sonst geht gar nichts. Und nein, eine zauberformel gibt es nicht, dafür sind alle Kinder (was für ein zauberhaftes wunder!) Viel zu verschiedenen.
Ihr schafft das. Du schaffst das.
Gerade beim zweiten Kind finde ich ein dauerstill-bedürfniss völlig verständlich, es ist ja schließlich erst einmal die einzige Möglichkeit, wirkliche, exklusive Mama-zeit einzufordern und auch zu bekommen. Ansonsten ist die Aufmerksamkeit ja immer geteilt. Dein Sohn wird sicher froh sein, zu spüren, dass du auch ohne zu stillen ganz bei ihm bist und für ihn da bist.
Alles Liebe für euch und ganz viel Kraft wünsche ich dir!
Liebe Uli,
ich danke dir für deine Antwort und kann dich total nachvollziehen. Die Maus ist nun 6 Monate mit 6 Zähnen und mit ihr zusammen auf der Waage habe ich Normalgewicht. Da die Nächte momentan aber immer wieder angenehm sind, gehts nach wie vor sehr gut mit dem Stillen. Seit ca nem Monat bieten wir ihr auch immer wieder was zu Essen an und sie isst wenn sie mag soviel sie will oder eben nicht. Überlasse das noch ganz ihr. Was mich allerdings grad anstrengt ist nicht das nächtliche Nuckeln, sondern dass sie manchmal die Zähne dabei zum Einsatz bringt *autsch* kennst du das und wie hast du das gelöst?
LG Belinda
Guten Morgen!
Auch ich bin etwas ratlos. Meine Tochter (6 Monate) ist nach der nächtlichen Mahlzeit bzw. nach den beiden nächtlichen Mahlzeiten oft anderthalb Stunden am Stück hellwach. Sie weint nicht, aber brabbelt und spielt so laut, dass kein Mensch mehr schlafen kann. Und dann wacht sie ohne ersichtlichen Grund (sie hat keinen Hunger) immer um 5 auf und ist dann nach anderthalb, zwei Stunden wieder müde.. Ausgeschlafen kann sie um 5 also nicht sein, oder? So richtig weiß ich nicht, was ich ändern könnte.. Sie zieht nun erstmal vom Beistellbettchen in ein größeres Gitterbettchen (das auch bei uns im Schlafzimmer steht), denn für das Beistellbettchen ist sie jetzt zu groß und eckt schonmal an. Vielleicht bringt das ja eine Veränderung mit sich?
Vielen Dank, dass du das Thema aufgegriffen hast!
Müde Augenring-Grüße,
Gesa
Liebe Jule,
ich bin dank Instagram auf dich gestoßen und musste nein wollte natürlich direkt auf deinen Blog stöbern und lesen – da ich mich mit meinem Zauberkind und Begleitungsstil sehr in dir wiederfinde.
Du hast vollkommen recht, das Thema Schlaf/en ist ein ganz essentielles – ebenso wie Essen, trockene Windeln, ab in die Natur und Liebe/Nähe.
Unsere Alea ist aktuell kurz vor ihrem fünfmonatigen Dasein und schläft am Tag in drei Einheiten (alleine höchsten 20 min und in meiner Gesellschaft gerne auch mal zwei Stunden). Die Nacht war von Anfang an relativ stabil, in der Gestalt, dass das Zauberkind 2Stunden-Schlafmodus bis um MItternacht hat und dann gerne in den Morgenstunden stündlich die Brust will. Aktuell ist auch kein Nuckel mehr interessant, sondern es wird die “Brust genuckelt”. Ich fühle bei ihr ein verstärktes Nähebedürfnis und lasse das zu. SIe wird schon wissen was sie braucht.
Wenn ich eure Beiträge so lese habe ich das Gefühl, als gibt es irgendwann eine Notwendigkeit etwas an dem Rhythmus den das Baby mitbringt zu ändern. Ist das so? Liegt es nicht ihrer Natur, dass sich das von alleine reguliert/verändert? Sie ist mein erstes Kind, daher habe ich damit keine Erfahrungen.
Mein Mann sagt immer zu mir, wenn ich Bedenken bzgl. unseres Vorgehens (Familienbett, Vollzeitstillen, bedarfsorientierte Begleitung) äußere: “Süße, auch von den Dingen die du liebst, hast du irgendwann genug.” Recht hat der Herzensmann, das habe ich. Daher vertraue ich auf die Instinkte meines Kindes und lasse es (noch) gewähren. Allerdings komme ich mit den Nächten gut klar, da sie wirklich nur zum (Bedürfnis)Stillen wach wird und direkt weiterschläft.
Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen, unerwartete Energiequellen und positive Wendungen. Alles im Leben hat seine Zeit und Momente vergehen – die schönen, ebenso wie die weniger schönen. Aber ich finde du machst das ganz “Zauberschön”!
Alles Liebe,
Belinda
Liebe Belinda,
Ich finde es super, dass du dich nach dem Rhythmus und den Bedürfnissen deines Kindes richtest, meine Erfahrung ist, dass das (sofern es denn möglich ist sich nach dem Kind zu richten)vieles einfacher macht, denn ja, das Kind hat seine Gründe und weiß, was es braucht. Warum ich trotzdem eine Veränderung herbeigeführt habe?
Die Motte wollte plötzlich, mit 11 Monaten, auf einmal wieder nur noch stillen.theoretisch fand und finde ich das gar nicht schlimm, empfinde das stillen als ungemein praktisch, fühle mich manchmal eher von brei eingeschränkt. Aber ich bin selbst sehr zierlich und merke, dass mich das dauerstillen an meine Grenzen bringt.vor allem körperlich. Ich bin oft müde, wunden heilen monate lang nicht, meine nerven sind nicht die besten etc. Die Motte ist groß für ihr alter, wiegt über 10 kg und trinkt entsprechend viel. Ich habe einfach das Gefühl gehabt, dass es ihr mit fast einem Jahr nicht schaden würde, auch einmal brei zu essen und nachts etwas weniger zu nuckeln (schnuller verweigert sie). Sie hat die Veränderungen ohne jegliche Beschwerden angenommen, was mich bestätigt. Ich glaube aber eben auch, dass es leichter fiel mit Papa. So konnte sie kuscheln und ihr Nähe Bedürfnis stillen ohne das Gefühl zu haben, dass ich ihr die Brust verweigere. Sie will nur nachts nicht mehr so viel nuckeln und wird nur noch wach um gestillt zu werden. Ihr geht es auch so sehr gut und ich habe die Möglichkeit, zu kräften zu kommen.
Wobei natürlich zum Beispiel der Beginn der Krippen Zeit (und damit Feste aufsteh-zeiten) oder ähnliches auch der Grund sein könnten, eine Veränderung herbeizuführen.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage ein bisschen beantworten. Alles Liebe!
Uli
Liebe Jule,
ich musste schmunzeln, als ich deinen Artikel las. Kommt er doch zur gleichen Zeit, wie auch ich bei uns eine Veränderung anstoße.
Ich habe gestern mit meinem Sohn (18 Monate) gesprochen und vereinbart, dass wir nur noch tagsüber zum Einschlafen in den Schlaf stillen (und zum Aufwachen). Heute war nun der erste Tag, an dem wir das umgesetzt haben. Mit Erfolg.
Kritiker mögen sagen: “erst ein Tag….” aber Erfolgserlebnisse bestärken und tatsächlich war ich auf heftigen Protest eingestellt, der heute ausblieb. Mit sanftem Erklären, dass wir erst wieder im Bett abends stillen und häufigerem Anbieten von Wasser und fester Nahrung, gab er sich zufrieden.
Warum wollte ich eine Veränderung? Seit einiger Zeit merkte ich, wie das häufige Stillen (innerhalb eines Tages plus die Nacht) mich doch mehr Energie kostete, als ich mir zu Beginn eingestehen wollte. Bis gestern war (ist) er ein ausgiebiges Mamamilchmäulchen… auch tagsüber. Er isst zwar von Beginn der Beikostreife am Familientisch mit, aber die Hauptmahlzeiten waren bisher sicherlich recht spärlich und wurden großzügig durch die Milchmahlzeiten an der Brust ergänzt auch tagsüber. Hinzu kamen die Nächte, wenn er sich häufig stillt (teilweise alle Stunde und das nicht nur nuckelnd um wieder in den Schlaf zurückzufinden, sondern tatsächlich um ausgiebig zu trinken).
Vergangenen Montag berichtete ich von meiner und unserer Situation in der Stillgruppe meiner Hebamme. Mir wurde klar, dass wenn es mir nicht mehr gut dabei geht und ich mich unwohl fühle, eine Veränderung anstehen muss. Mein bisheriger Leitspruch war aber eben auch, wir stillen, schlafen im Familienbett etc. so lange es uns allen damit gut geht. Dass es mir mit dem häufigen Stillen nicht mehr gut geht, war nicht einfach für mich einzugestehen, noch weniger wusste ich, wie ich und ob ich denn dann überhaupt noch den Bedürfnissen meines Sohnes gerecht werde oder seinen Willen gar übergehe, wenn ich bei uns eine Stillveränderung anstoße.(ursprünglich war ich der Meinung, ich muss wenn dann das nächtliche Stillen reduzieren).
Aber Tatsache war, ich war aus der Balance und das häufige Stillen wurde für mich eher zur Belastung. Hier rührt nun also unsere Notwendigkeit her, “am Rhythmus des Kindes etwas zu verändern.”
@Belinda, um auf deinen Kommentar einzugehen: ich glaube nicht, dass es irgendwann grundsätzlich eine Notwendigkeit gibt. Sobald sich eine Partei aber unwohl fühlt (in meinem Fall bin ich das, dem Sohnemann ging/geht es bisher prächtig mit der Brust), bringt das Eingeständnis sich selbst gegenüber (keine Kraft und Energie mehr zu haben und der Ursache auf den Grund zu gehen) auch eine Veränderung (des Rhythmus) mit sich (wenn man tatsächlich bereit für die Veränderung ist und auch dahinter stehen kann, sonst wird es wohl ein unmögliches Unterfangen, da die Kleinen das sofort spüren).
Am nächtlichen Stillen möchte ich übrigens erstmal nichts ändern. Ich werde beobachten, ob es mir durch das Reduzieren tagsüber bereits besser geht und bin zuversichtlich, dass sich der Schlaf vom Sohnemann bzw. seine ausgiebigen nächtlichen Milchmahlzeiten von alleine etwas mit der Zeit reduzieren. Das wird unser Weg sein.
Vielen Dank übrigens für den tollen Blog, Jule. Ich wünsche dir und deinem Kind viel Kraft auf eurem gemeinsamen Weg und allen anderen auch, bei denen Veränderungen anstehen, den Mut die Dinge anzugehen.
Herzliche Grüße
Melanie
Liebe Melanie,
danke für deine Antwort. Ich stimme dir absolut zu – wir als Mütter dürfen hinter der Entscheidung stehen, Mut haben und es da gemeinsam mit dem Kind so umsetzen, wie es auch für uns am angenehmsten ist! In diesem Sinne: Toll, dass du deine Bedürfnisse wahrnimmst und nicht hinten anstellst. Ist manchmal gar nicht so einfach.
Liebste Grüße
Belinda
Ein wundervoller Text und unglaublich hilfreich geschrieben. Ich bin sehr dankbar über diese Zeilen, die mein Gefühl im Umgang mit meinem Kind absolut bestätigen. Danke!