Als ich zum ersten Mal Mutter wurde und die ersten aufregenden Wochen vergangen waren, fand ich mich plötzlich ziemlich orientierungslos in meiner neuen Rolle wieder. Wie so viele Mütter hatte ich mich auf die Geburt und die ersten Wochen vorbereitet. Und das war dann irgendwann geschafft. Das Stillen hatte sich eingependelt, Windeln wechseln, Babypflege und all dies waren zur Selbstverständlichkeit geworden. Ich ertappte mich immer wieder dabei mich zu fragen: „und nun? Was sind nun meine Aufgaben als Mutter? Verpasse ich gerade etwas? Müsste ich etwas tun? Zu irgendwelchen Kursen gehen?“. Inzwischen weiß ich, dass es vielen Müttern in den ersten Monaten so geht. Ich bin mit diesen Fragen nicht allein.
Nun, nach fast 3 Jahren in der Rolle als Mutter, wieder an diesem Punkt mit einem kleinen Baby habe ich überlegt, was ich mir selbst raten würde, wenn ich zu der jungen Mutter Jule von vor 3 Jahren zurückreisen könnte. Was würde ich mir selbst an die Hand geben, um mir Sicherheit und Orientierung in dieser Phase zu geben. Daraus entstanden ist diese
Mama-to-do-List:
• Auf das eigene Bauchgefühl hören
Du bist die Mama und damit Expertin für dein Kind. Vertraue deinem Bauchgefühl und lasse dich nicht von Ratschlägen anderer aus der Bahn werfen!
• Baby pflegen
Immer mit möglichst viel Ruhe und Gelassenheit. Nutze diese Pflegesituation um in liebevollem Kontakt mit dem Kind zu sein.
• Für genügend und angemessene Nahrung sorgen
Im ersten Jahr ist dein Baby ein Säugling! Die ersten 6 Monate genügt ihm Milch vollkommen, danach kannst du ganz entspannt mit der Einführung von „fester“ Kost beginnen! (ich gehe hier von einem gesunden Kind aus)
• Bewegungsentwicklung ermöglichen und für Sicherheit sorgen
Nur ein Baby, das die Möglichkeit hat zu üben, sich zu drehen, aufzurichten oder voran zu kommen, kann dies entwickeln! Babys gehören deswegen auf den (gepolsterten) Boden. Hier üben sie vollkommen ohne unser zutun!) sich zu bewegen. Der Raum muss so gestaltet sein, dass das Kind hierbei keinen großen Gefahren ausgesetzt ist. Kindern muss nicht gezeigt werden, wie sie sich drehen müssen, krabbeln oder hochziehen. Sie tun es von ganz alleine- wenn sie die Möglichkeit haben!
• Beziehung zum Baby pflegen
Mit dem Baby sprechen und singen. Auf seine Gefühlsäußerungen reagieren- das Baby trösten wenn es Kummer hat und sich mit ihm freuen, wenn es sich freut. Liebevoll zugewandt sein. Körperkontakt.
• Eigene Bedürfnisse wahrnehmen
Und nach Möglichkeit erfüllen. (Es ist wichtig, dass du bei Kräften bleibst. Wenn du dich aufopferst, ist damit am Ende niemandem wirklich geholfen! Eine ungestörte Dusche oder gelegentlich Zeit für Sport/Hobby sollten nicht die Ausnahme sein!)
Ich glaube, diese Liste hätte mir damals geholfen. Um innerlich immer wieder abzuhaken. Und dann zu wissen: es ist gut genug, was ich mache. Und das reicht. Gut genug zu sein. Es muss nicht perfekt sein.
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Was meinst du, kann dir eine solche Liste auch hilfreich sein? Magst du meine als Inspiration nehmen, um deine ganz eigene Mama-to-do-Liste zu erstellen?
Ach und zuletzt noch- ich merke, dass ich zu jedem Punkt einen eigenen Artikel verfassen könnte. Würde dich das interessieren? Welcher Punkt am meisten?
Hallo, Ich finde deinen Artikel sehr schön geschrieben und finde es gut dass man sich die Dinge noch mal klar macht.
Mich würde der letzte Punkt interessieren.Wie schafft man es seinen Bedürfnissen nach zu gehen?Was sollte man tun?Welche Kurse sind geeignet?Wie lernt man am besten andere Mütter kennen? Usw…..
Lg Sylvie
Liebe Sylvie, Danke für dein feedback! Gerne schreibe ich möglichst bald noch einmal ausführlicher über den letzten to-do-Punkt! Nur schon vorweg: bei mir hat es damals auch über ein Jahr gedauert, bis ich dafür überhaupt ein Bewusstsein hatte und es auch umsetzen konnte! Das ist wirklich ein sehr schwieriger Punkt im Mama-sein! Aber ein sehr wichtiger!
Alles Liebe, Jule
Schöner Artikel!
Mich würde auch am allermeisten der letzte Punkt interessieren 🙂
Mein zweites Kind ist nun schon 2 Jahre der große bald 5 . Ich würde meinem alten ich gerne sagen ” Enspann dich und genieße ! ”
Bleib locker alles kommt wenn es an der Zeit ist das Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht 😉 meine Tochter profitiert als zweit geborene definitiv durch die Erfahrung die ich dank ihrem Bruder machen durfte
Hallo Jule, ich habe dein Blog vor einigen Monaten gefunden und ich finde es einfach toll! Du kannst sehr schön schreiben! 🙂 Ich habe vor 1 Woche mein erstes Baby bekommen und dein Blog ist von dem her momentan sehr aktuell für mich. Mich würde sehr interessieren, wenn du mehr zum 1. Punkt schreiben könntest. Gerade zur Zeit bin ich ein bisschen hilflos, zB sagt der Arzt ich sollte jedes Mal min. 20min stillen aber mein Baby will nur max. 15min pro Mal essen. Ich habe das Gefühl es reicht ihm aber der Arzt sagt ich sollte das Baby zwingen mehr zu essen.. Es geht um solche Sachen, lieber den Arzt zuzuhören oder meinem eigenem Bauchgefühl zu folgen?
Auf jeden Fall wollte ich dir trotzdem vor langem schon schreiben und sagen dein Blog gefällt mir sehr 🙂
Liebe Grüße aus Singapur,
Suvi (von D.R. :))
Liebe Suvi!
Danke für deine Nachricht und herzlichen Glückwunsch!
Ich werde ganz sicher dazu schreiben! Darf i h dir zu deiner Situation ein paar Fragen stellen? Ich nehme an, dein Kind ist gesund und nimmt zu, oder? Hast du das Gefühl, dass es nach dem ️Stillen satt und zufrieden ist? Sagt die dein Bauchgefühl, dass es in Ordnung ist, wenn dein Baby “nur” 15 Minuten trinkt? Und hat dein Arzt dir erklärt, warum er es für wichtig hält, dass es 20Minuteb trinkt?
Ich freue mich auf deine Antwort, gerne hier oder auch an meine Mail Adresse hebammezauberschoen@gmx.de
Alles Liebe, Jule
[…] meiner Mama-to-do-Liste steht der Punkt Babypflege. Ein wichtiger Punkt, den ich hier nochmal genauer beschreiben möchte. […]
Liebe Jule,
was für eine tolle Liste. Mir gefällt vorallem der erste und der letzte Punkt.
Möge wir alle wieder mehr zu uns finden, auf unserer Gefühl und das das Kindes vertrauen, es weiß was es braucht. Dennch erwische auch ich mich immer wieder dabei, wenn eine neue Situation kommt und/oder das Zauberkind neue Verhaltensweise an den Tag legt, verunsichert zu sein und mich zu fragen, ob alles ok und gut ist. Liegt wohl auch in der menschlichen Natur 🙂
Ich habe auch einen Artikel dazugeschrieben, wie es sich anfühlt Mama zu werden oder besser gesagt Lebensbegleiterin und was das für mich mit sich bringt: https://liebesworte.com/2016/10/31/lebensbegleiterin/
Ich wünschte ich hätte so eine Hebamme wie dich bei meinem ersten Kind gehabt und hoffe, dass so das Leben will, wenn es ein zweites Zauberkind gibt, ich jemanden finde der ebenso behutsam und zugewandt ist wie du! Daher: Bitte schreibe weiter. Ich liebe deine Beträge sowie klare und sanfte Art an diese Themen zu gehen.
LG Belinda