Oft werde ich von Schwangeren gefragt, was die beste Methode zur Geburtsvorbereitung ist. Da gibt es einige Möglichkeiten, die von Schwangeren genutzt werden. Sie lassen sich Akkupunktieren, nehmen Homöopathische Mittel, führen Dammmassagen durch oder Trinken Himbeerblättertee.
All das soll sich positiv auf eine rasche Geburt auswirken.
Ob das hilft? Und was am besten? Das lässt sich schwer beantworten. Oder auch ganz leicht.
Schauen wir uns kurz an, was Geburt ist. Geburt ist primär ein körperlicher Prozess. Harte, körperliche Arbeit. Und es ist ein mentaler Prozess. Die Frau wird zur (Mehrfach-) Mutter.
Der weibliche Körper kann Kinder gebären. Anatomisch ist er dazu (fast immer) in der Lage. Das steht außer Frage. An den anatomischen Gegebenheiten (zum Beispiel die Beschaffenheit des Gewebes, Durchblutung etc.) müssen wir nicht prophylaktisch einwirken. Das regelt der Körper zur rechten Zeit (wenn wir ihn denn lassen!) ganz allein.
Was allerdings nicht von allein kommt, ist die Körperliche Kraft und das Körpergefühl, dass wir Frauen brauchen, um die harte Geburtsarbeit zu leisten.
Und das ist wirklich ein großes Problem. Schwangere Frauen nehmen innerhalb kürzester Zeit 10-20kg Körpergewicht (der kleinste Teil davon ist Fett!) zu. Die Gewichtszunahme beginnt meist ab dem dritten Schwangerschaftsmonat und wird in den letzten Wochen vor der Geburt wieder weniger. Das heißt also, dass die Gewichtszunahme innerhalb von einem halben Jahr stattfindet. Und das ist eine Herausforderung für den Körper. Und oft auch für das Selbstwertgefühl der Frau. Viele Frauen fühlen sich mit voranschreiten der Schwangerschaft immer unbeweglicher und körperlich viel schneller ermüdet. Das führt oft dazu, dass Schwangere noch weniger bewegen. Und damit schließt sich der Teufelskreis.
Um eines Mal gleich klar zu stellen: jede gesunde Schwangere darf Sport machen. Von der ersten bis zur letzten Schwangerschaftswoche.
Ich spreche hier nicht von Hochleistungssport. Nicht von Marathonläufen oder von Kampfsportübungen. Viel mehr von Schwimmen, Radfahren, leichten und ausgewählten Fitnessübungen, Gymnastik oder Yoga.
Wenn eine Frau schon vor der Schwangerschaft Sport getrieben hat, sollte sie unbedingt damit weiter machen. Natürlich an die Schwangerschaft angepasst. Sollte eine Frau vor der Schwangerschaft keinen Sport getrieben haben, sollte sie unbedingt jetzt damit anfangen! Natürlich sanft und angepasst an die Bedürfnisse und Möglichkeiten.
Sport in der Schwangerschaft dient nicht primär der Fettverbrennung sondern soll die Fitness und Wohlbefinden erhalten. Wichtige körperliche Kräfte aufbauen und eine maximale Flexibilität ermöglichen. Denn all das ist die beste Vorbereitung auf eine Geburt.
Kommen wir also auf die ursprüngliche Frage, was sinnvolle Maßnahmen zur Geburtsvorbereitung sind, zurück. Die absolut sinnvollste und unbedingt notwendigste Geburtsvorbereitung ist (sanfter) Sport. Der Benefit von körperlicher Fitness ist mit keinem anderen Mittel oder Maßnahme zu erreichen. Daher lautet meine Empfehlung: während der Schwangerschaft sollte sich die Frau möglichst viel bewegen. Eine Kombination aus Ausdauerübungen (Walken, Fahrradfahren oder Schwimmen) und gezielter körperlicher Übungen zur Stärkung einzelner Muskeln und Dehnung (sanftes Fittness, Gymnastik, Yoga) ist optimal.
1 Stunde sportliche Aktivität an mindestens 2-3 Tagen der Woche, sind die beste Geburtsvorbereitung.
Am Ende der Schwangerschaft können natürlich weitere Maßnahmen, wie die oben genannten, nach Bedarf und Wunsch genutzt werden. Der Grundstein der guten Geburtsvorbereitung wird allerdings schon viel früher gelegt.
Ich war sehr sportlich vor der Schwangerschaft, dann ging aber nichts mehr, weil ich nur müde und mir nur übel war. Ich gehe zwar jeden Tag mit den Hunden gassi und mache Schwangerenyoga, aber das ist ja eher Entspannung statt Training. Jetzt bin ich in der 32.ssw und habe inzwischen schon 11kg zugenommen und fühle mich wirklich ganz schrecklich schwerfällig und völlig unfit. Ich bereue es echt, dass ich nicht trotz der Übelkeit einfach weiter gelaufen bin.
Mir hat Yoga in meiner 2. Schwangerschaft super gut getan. Ich hatte beide male ein ominöses Schwangerschaftsleiden, das sich in Husten, der wenn die Reizquelle nicht verschwindet mit Erbrechen endet besteht und ich war “allergisch” mindestens auf Staub, eklige Gerüche, körperliche Anstrengung und schlechtes Wetter (Regen, Wind, Kälte).
In der ersten Schwangerschaft habe ich einfach aufgegeben und auf dem Sofa dahinvegetiert. Das zweite mal wollte ich mich nicht einfach so geschlagen geben (und das geht ja auch nicht, wenn man schon ein Kind hat) und habe Schwangerschaftsyoga ausprobiert. Die ersten 2, 3 Stunden musste ich noch mehrfach Pause machen wegen Hustenattacken, aber dann merkte ich, dass Yoga mir richtig gut tut und ich habe begonnen, auch 2 Mal die Woche Yoga zuhause zu machen!
PS: Ich habe jetzt schon zweimal deine Kinderpralinen gemacht, sie sind wirklich lecker.
Das unterschreibe ich sofort! Ich habe bis zum ET, dann war ich einfach nur noch faul 😉 Sport gemacht. Und es hat sich definitiv während der Geburt ausgezahlt, ich hatte das Gefühl ich war einfach körperlich bereit und dadurch, weil ich wusste, dass ich die Kraft habe, auch recht entspannt.
Ich bin nun in der SSW 34 und mache täglich Sport. Habe bislang nur 7 kg (normale Ernährung) zugenommen, habe keine Rückenschmerzen, kein Sodbrennen und keine Wassereinlagerungen. Habe allerdings bereits vor der Geburt 5x die Woche das Fitness Studio besucht und war sehr aktiv was Mountainbiken und klettern angeht.
Fühle mich sehr fit für die Geburt und kann nur jeden dazu raten sich körperlich zu betätigen!