“Und ich hab das alles so gewollt,
den ganzen Terror und das Gold,
ich habe nie was so gewollt”
Sarah Connor
Diese Textzeile geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie stammt aus dem Song “wie schön du bist” den Sarah Connor für ihren Sohn geschrieben hat.
Und es ließt (und hört ) sich gleich ganz anders wenn man weiß, dass eine Mutter dies an ihren Sohn schreibt:
“Und ich hab das alles so gewollt,
den ganzen Terror und das Gold,
ich habe nie was so gewollt”
Das ist so wundervoll.
So ehrlich.
So wahr. Und so voller Liebe.
Denn das Leben mit Kindern ist voll Terror und voll Gold. Terreror verstehe ich hier als Schrecken (Terror=lat. Schrecken). Denn es ist erschreckend wenn man an seinen eigenen Grenzen stößt oder sogar darüber hinaus gehen muss. Weil da (plötzlich) ein Menschlein ist, für das man verantwortlich ist. Das einen anvertraut wurde. Und für das man alles geben würde. Und selbst das manchmal nicht auszureichen scheint. Das ist furchtbar. Schrecklich.
Und das Gold. Das sind all die Momente, in denem einen das Mutterherz vor Liebe schier zerspringen möchte. Die Momente, die einen mit Glück, Zufriedenheit und auch Stolz durchfluten. Die Momente, in denen man nicht fassen kann, dass dieses zauberhafte Wesen das eigene Kind ist.
Und es ist gut, dass es diese beiden Seiten gibt. Denn die eine Seite macht uns bewusst, wie wertvoll die andere ist. Nur durch den Terror können wir das Gold erkennen und schätzen. Und durch den Terror können wir wachsen. Mit und an unseren Kindern.
Doch das ist in Zeiten, in denen es so schwer ist, manchmal nicht zu sehen. Wenn man so tief drin steckt, sich im Kreis dreht und an seine Grenzen stößt, dann bleibt kein Raum um an das Gold zu denken.
Und verrückt ist, dass wir danach oft gar nicht mehr sagen können, was genau in dieser schwierigen Phase so schwierig war. Was war es, das uns so viel Kraft gekostet hat? Rückblickend oft unverständich. Und doch war es so. Es war schrecklich.
Dazu eine kleine Geschichte:
Die Mutter eines kleinen Kindes stößt an ihre Grenzen. Sie ist erschöpft, ausgebrannt. Sie kann nicht mehr. Also berichtet sie ihrer eigenen Mutter davon. Sie fragt sie: “Kannst du dir vorstellen, wie furchtbar anstrengend das ist? Wie schrecklich?” Und ihre Mutter schaut ihr in die Augen und sagt: “Ja mein Schatz, das kann ich mir vorstellen. Ich habe es selbst erlebt.”.
Und der jugen Mutter wird bewusst: sie hat es erlebt, mit mir selbst. Meine Mutter hat genau diese Erfahrung mit mir gemacht. Und sie erschrickt. Diese Frau, die vor ihr steht, so voll Liebe für sie, ihre Tochter, so voll bedingungsloser Liebe, war an dem Punkt an dem sie war.
Und sie ist nicht daran zerbrochen. Ihre Liebe ist gewachsen.
Mutterliebe.
Mutterliebe. Sie wird geformt aus Terror und aus Gold. Weder ohne Terror noch ohne Gold kann Mutterliebe wachsen. Sie braucht beides.
Genau die gleichen Gedanken hatte ich auch, als ich gehört habe, dass sie das Lied für ihren Sohn geschrieben hat. Genau so! Deine Worte, so wahr und ich unterschreibe dir jedes einzelne Wort, jede Zeile. Aber am Abend wenn dieses kleine hilflose, zuckersüße Wesen neben einem im Bett liegt und zufrieden vor sich hinschmatzt. Unbeschreiblich. Nie wieder möchte ich in mein altes Leben zurück. Ich liebe jeden Tag mit der kleinen Maus.
Wunderschön, Jule! Ich bin total gerührt. Und ich stimme dir ganz und gar zu.
Wunderschön geschrieben. Danke
Das sie es an ihren Sohn geschrieben hat wusste ich gar nicht. Aber ich denke dabei immer an meinen Sohn. An den “Terror” wenn er vor Wut schreit und dann an das “Gold” wenn er mich anlacht und uns soviel Liebe entgegen bringt wie kein anderer es kann außer das eigene Kind und ich denke mir jedesmal ja ich habe es Alles so gewollt und es ist wunderschön und er (5Monate) weiß noch gar nicht wie schön er für uns ist und wieviel er uns bedeutet. Während ich diese Zeilen schreibe und über das Lied nachdenke, hätte ich eigentlich darauf kommen können, das sie es als Mutter geschrieben hat und nicht als Sängerin. Einfach wunderschönes Lied♡
…ich habe all das so gewollt!!!!!!
So lange gewünscht,
so lange erhofft,
das Glück in Händen.
In goldenen Momenten verfluche ich mich manchmal für blöde Gedanken oder falsche Worte in “Terrormomenten”. Aber das gehört wohl zum Mamasein…
Toller Beitrag!!!!
[…] hat auch einen sehr schönen Beitrag zu einem ähnlichen Thema verfasst, den ich euch HIER gern verlinken […]
[…] ein anderen Songtext und den Mama-Gefühlen hatte ich hier schon einmal […]