Zwei kleine Kinder sitzen barfüßig in Regenhosen auf dem Boden. Jedes von ihnen hat einen Teller mit Schokoladenbrownies vor sich stehen.
Sie sind konzentriert, ja gerade zu versunken in dem Moment. Sie genießen. Es scheint ihnen zu schmecken. Sehr sogar. Wie fast alle Kinder lieben sie Süßigkeiten.
Ein wunderbarer Moment. Jedes Herz erfreut sich daran, dieses Glück zu erleben.
*(siehe Seitenende)
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15 Prozent der 3- 17 jährigen Kinder sind übergewichtig.
6 Prozent aller Kinder sind fettsüchtig.
Kinder die übergewichtig sind, laufen Gefahr, später in ihrem Leben hohen Blutdruck, Herz- und Kreislauferkrankungen, Gicht oder Diabetes zu bekommen.
(Quelle: Stiftung Kindergesundheit)
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Erschreckende Zahlen. Erschreckende Entwicklungen:
So scheint es Gang und Gebe zu sein, dass schon Säuglinge zuckerhaltige Speisen wie Speiseeis oder Kekse angeboten bekommen. Und die Werbung suggeriert uns, dass Süßigkeiten Kinder glücklich machen und zudem gesund sein.
Dies ist falsch.
Das ganze Thema ist ziemlich komplex, aber es lohnt sich einmal genauer hin zu sehen:
Es gibt viele verschiedene Arten von Zucker. Grudsätzlich ist Zucker nicht ungesund und muss nicht völlig gemieden werden. Es ist jedoch wichtig, die Zuckerarten zu unterscheiden und vor allem gilt: die Menge macht das Gift.
Grundlegend kann man zwischen natürlichem Zucker (in Früchten und Nüssen enthalten) und industriell hergestelltem Zucker (es gibt viele Verschiedene) unterscheiden. (Sehr vereinfachte Darstellung!)
Es gibt Zuckerarten, die den Blutzucker blitzschnell in die Höhe schießen lassen. Werden diese Zuckerarten häufig verzährt, führt dies zu Blutzuckerschwankungen. Diese belasten die Bauchspeicheldrüse, sowie Leber, Niere und Darm. Diese Belastungen können gesundheitliche Folgen haben.
Ein Zucker ist also um so ungesünder, desto schneller er den Blutzucker steigen lässt. Man berechnet dies nach dem so genannten Glykämischen Index. Je höher er ist, desto schlechter der Zucker. Reiner Zucker (Glucose) hat den höchsten Glykämischen Index. Er beträgt 100. Weißbrot liegt bei ca 70 bis 85 und Schokolade bei 70. Vollkornprodukte haben einen Glykämischen Index von 40. Und Achtung, jetzt wirds interesannt: Hülsenfrüchte sowie die meisten Obst und Gemüsesorten liegen noch weiter darunter.
- Kinder lieben Süßigkeiten
- Viele Kinder sind schon in frühen Jahren Übergewichtig
- Übergewicht führt zu Folgeerkrankungen, die so genannten Volkskrankheiten
- Es gibt unterschiedlich gesunde Zuckerarten
- Die gesündeste Zuckerart (in Maßen!) ist der natürliche Zucker in naturbelassenen Früchten, Nüssen und Getreide
Und fügen noch folgendes Hinzu:
- Zucker macht süchtig und die Geschmacksnerven “gewöhnen” sich schnell an industriell hergestellten Zucker
Wenn wir nun an die Ernährung unserer kleinen Kinder denken, kann es doch aus diesen Fakten nur eine logische Konsequenz geben: wir schützen sie so lange es geht vor dem ungesunden Zucker. Damit sie sich nicht von Beginn an an die künstliche Süße gewöhnen. Damit ihr kleiner Körper nicht von Anfang an an seine Grenzen gebracht wird. Damit sie die natürliche Süße genießen können. Damit sie unbeschwert genießen können.
Für viele Eltern scheint dies im Alltag nur schwer umsetzbar. Doch es ist machbar. Denn natürlich soll jedes Kind Süßigkeiten essen dürfen. Doch es muss nicht Schokolade oder Weingummi sein. Es gibt so viele Alternativen: frisches Obst oder getrocknetes, Nüsse oder Gebäck, das mit Bananen oder Datteln gesüßt ist. Sogar Eis lässt sich ohne Zuckerzugabe herstellen.
Zum Schluss noch ein kleines FAQ zu den häufigsten Fragen:
Wie kann ich damit umgehen, wenn wir mit anderen (zum Beispiel auf einer Geburtstagsfeier) zusammen sind und es viel ungesunden Zucker gibt?
- Das wichtigste ist deine Entscheidng als Elternteil. Wenn du nicht möchtest, dass dein Kind von den Süßigkeiten ißt, und entschlossen bist, dass es für dein Kind wichtig und richtig ist, (noch) darauf zu verzichten, ist der wichtigste Schritt geschafft. Verlangt dein Kind nach Süßigkeiten, kannst du ihm erklären, warum es das nicht gibt. (Falls du Zweifel hast, dass das klappt, stell dir folgende Situation vor: dein kleines Kind möchte von deinem heißen Kaffe trinken. Oder aus deinem Weinglas. Oder es möchte auf dem Fahrersitz des Autos fahren. Genauso ist es mit dem Zucker. Es ist deine Entscheidung.) Da dein Kind den anderen beim Süßigkeitenessen nicht nur zuschauen soll, hältst du Süßigkeiten für dein Kind bereit. Zum Beispiel einen Apfel, Rosienen oder einen Kuchen ohne Zucker (Rezept gibt es zum Beispiel hier).
Mein Kind kennt Schokolade und co schon. Jetzt ist es zu spät, ihm anderes anzubieten, oder?
- Nein. Es ist nie zu spät. Unsere Essgewohnheiten sind fast alle Gewohnheiten. Und Gewohnheiten kann man ändern. Man muss “nur” damit beginnen. Ein Anfang kannst du als Elternteil schon beim Einkaufen machen: wenn keine Schokolade im Haus ist, gibt es zuhause keine Schokolade.
WIe lange sollte ich meinem Kind lieber keine Schokolade und co anbieten?
- Kinder im ersten Lebensjahr sollten keinen Industriezucker essen. Weder Speiseeis noch Schokolade oder Traubenzucker sind für sie geeignet. Größere Kinder die diese Süßigkeiten nicht kennen, vermissen sie auch nicht. So lange sie mit den natürlichen Süßigkeiten zufrieden sind, brauchen sie nichts anderes
Was ist das Wichtigste im Umgang mit dem Zucker?
- Wichtig ist, dass Familien für sich einen guten Weg finden. Es gibt nicht den einen Weg für alle. Mein Wunsch ist es, dass Eltern sich Gedanken darüber machen, wieviel Zucker ihre Kinder konsumieren. Die Entscheidung liegt natürlich ganz bei ihnen. Und wenn ein Kleinkind gelegentlich (und auf dessen Wunsch!) ein Stück Schokolade ißt, ist das die Entscheidung der Familie und das ist genauso richtig wie alles andere. Der gesunde Umgang mit Süßigkeiten sollte natürlich früh gelernt werden. Ein absolutes Verbot, ist in diesem Sinne sicher nicht förderlich und empfehlenswert.
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Schöner Beitrag! ich mag deinen Blog sehr! Dank&Gruß
Das freut mich sehr, liebe Tanja! Viele Grüße zurück! Jule
Ich finde es toll, dass du auf das Thema Zucker eingehst. Je älter mein Kleiner wird, desto schwerer wird es für mich den Industriezucker zu meiden und andere Leute davon abzuhalten ihm Süßigkeiten zu geben. Wenn ich da an den Kindergarten denke – es gibt zum Beispiel zum Nachtisch manchmal Fertig-Pudding aus dem Plastikbecher oder Süßigkeiten als “Belohnung”. Zu Hause ersetze ich in Kuchen so gut wie immer mit Honig oder Ahornsirup. Aber super gesund ist es eben auch nicht. Auf jeden Fall hat es mich wieder zum Nachdenken gebracht. Und ich muss einfach meinen Schweinehund überwinden und mich zum Wohle meines Sohnes durchsetzen. Danke dafür!
Liebe Nina, vielen Dank für deinen Kommentar!
Schön, dass dich der Artikel zum Nachdenken gebracht hat. Aber lass dich davon auch nicht zu sehr stressen, denn die Menge macht das Gift. Und du scheinst ja schon ein gutes Auge darauf zu haben. Da ist ein Pudding hier und da sicher ok!
Alles Liebe, Jule
Hallo,
ich möchte mal aus einer etwas anderen Perspektive berichten. Aber zuerst einmal, alle sollten ihre Kinder nach ihrem Gefühl erziehen und voll hinter ihrer Entscheidung stehen.
Meine Kinder kamen 16Wochen zu früh auf die Welt. Schon die erste Muttermilch wurde mit Kohlenhydraten angereichert, damit die Kinder schnell zunehmen. Bis zu einem Gewicht von 5kg mussten wir dies machen. Hinzu kommt, dass Kinder die lange beatmet wurden oft Schwierigkeiten mit der Lunge bekommen, die eine erhöhte Energiezufuhr verlangen.
Aber nun zur eigentlichen Problematik. Alle kontrollieren ständig Größe und Gewicht der Kinder. Diese haben sich schon an den zuckersüßen Milchshake gewöhnt. Das soll nun nicht heißen, dass wir mit Schokobrei gestartet sind, aber pures Gemüse wurde über Wochen hochgewürgt. Mit Obst hat es bestens geklappt. Wir sind also unkonventionell gestartet. Auch heute, mit fast zwei Jahren essen sie noch nicht alles. Auch Schokolade oder süßes gibt es seeeehr selten. Aber ich versuche mir nicht so viele Gedanken darüber zu machen, denn nur si, etwas unkonventionell, haben wir es geschafft, dass unsere Zwillinge mit einem Geburtsgewicht von unter 500g nun, mit fast zwei Jahren in die normale Perzentile gewachsen.
Die Dosis macht das Gift. Ich denke Kinder sollten auch den Umgang mit Zucker lernen. Nach einem Tag voller Bewegung dürfen meine Zwerge auch mal ein Eis in der Abendsonne genießen.
…..lg
Liebe Steffi, vielen Dank, dass du eure Geschichte mit uns teilst.
Toll, dass ihr euren Weg gegangen seid, auch wenn er anders war als bei anderen.
Weißt du, die Muttermilch ist auch ohne Zusatz schon ganz süß und sehr kalorienreich. Und das ist wunderbar so!
Ich spreche mich auch auf keinster Weise dagegen aus, dass Kinder süße Speißen bekommen. Da sie den süßen Geschmack von Anfang an kennen und lieben, würde ich nicht versuchen einem Kind dies vorzuenthalten. Es gibt nur einfach verschiedene Arten von Süße. Und es ist schön, wenn wir Eltern das im Blick haben.
Und natürlich hast du absolut recht: der Umgang mit Süßigkeiten sollte von Anfang an erlernt werden. Und das geht eben mit Trockenfrüchten oder Eis oder Schokolade. Oder mal dies, mal das!
Alles Liebe für dich und deine Kinder, Jule
Vielen Dank für deine Antwort.
Die Muttermilch wird mit zusätzlichen Kohlenhydraten und Eiweiß ergänzt. Also noch mal süßer;)
Das Thema Ernährung spielt hier schon eine ziemlich große Rolle. Ich denke wir haben unseren Mittelweg gefunden. Die beiden sind mit einer kleinen Schachtel Rosinen auch völlig zufrieden. Gummibärchen und Co. sind ihnen unbekannt, Butter- oder Dinkelkekse genau so beliebt wie Gemüse und Naturjoghurt. (Der Opa ist Konditor, dass kostet manchmal Nerven?)
Man muss dahinter stehen, dass sehe ich genau so wie du. Inzwischen klappt das sehr gut!!!
Vielen Dank!!!
Hallo Jule,
wieder einmal ein sehr schöner Beitrag von dir! Man merkt, wie sehr dir dieses Thema am Herzen liegt.
Es ist alles einleuchtend und im Grunde sehe ich das auch alles genauso, wie du das tust.
Aber ich schrieb ja gestern auf IG schon mal kurz davon, dass es immer schwieriger wird, das Thema zu umgehen je größer die Kinder werden und je mehr Kinder man hat. Ich erinnere mich nicht haargenau, aber unser ältester Sohn war definitiv älter als 2 als er das erste Mal ein Stückchen Schoki bekam. Unsere Tochter war auf jeden Fall früher dran und ich “beichtete” ja gestern schon, dass unser Jüngster gestern mit 15 Monaten das erste Mal Eisdielen-Eis probiert hat. Kindergarten ist auch so ein Ding: erst letzten Monat brachten die beiden Großen Geburtstagstüten mit aus dem KiGa wo u.a. Hubbabubba Kaugummi drin war. Das haben wir dann zuhause gegen etwas anderes eingetauscht, aber wie oft sagt der Größe “Mama, der X hat immer Milchschnitte dabei” oder “Der Y darf weißes Brot (er meint Toast) im Kindergarten essen”. Da interessieren ihn meine liebevoll ausgestochenen Dinkelbrot-Tierchen und Obstspieße für die Brotdose leider herzlich wenig. Dabei bleibe ich zwar standhaft, aber ich habe mich schon oft dabei ertappt, wie ich um des lieben Friedens Willen mal wieder die Klappe gehalten habe, wenn es bei den Großeltern Apfelschorle oder Trinkpäckchen (und zwar die ganz Schlimmen) gab. Es ist, für mich zumindest, wirklich schwierig da immer standhaft zu bleiben. Und so ein bisschen befinde ich mich auch in der Zwickmühle: meine Mutter hat in meiner Kindheit sehr viel Wert auf gesunde Ernährung gelegt und es gab so gut wie nie Süßigkeiten oder süße Getränke. Ich weiß nicht, ob es eine Folge dessen war, aber es gab eine Zeit, da habe ich dann all mein Taschengeld an der Bude für Bonbons gelassen und es wirklich übertrieben.
Auch heute noch naschen ich abends mal gern. Und die Kinder haben da absolut einen 7. Sinn für;-) Und die Einsicht, dass man etwas nicht tun soll, was die Eltern aber sehr wohl tun, die ist logischer Weise nicht sehr groß;-)
Es ist wirklich ein schwieriges Thema und wir fahren mittlerweile so den goldenen Mittelweg und versuchen den Kindern einen gesunden Umgang mit Zucker beizubrigen. Also dass es ok ist, ab und an zu naschen wenn man sich ansonsten gesund ernährt und die Zahnpflege stimmt.
Wie handhabt ihr das denn als Eltern? Esst ihr selbst auch gar keinen Industriezucker? Und hast du eine Ahnung wie du es z.B. in Zukunft auf Geburtstagen handhaben wirst wenn dein Sohn so alt ist, dass er merkt “Hey, alle Kinder essen gerade etwas anderes und Mama holt für mich die getrockneten Aprikosen raus!”
Liebe Grüße und ein zauberhaftes Wochenende!!!
Hallo liebe Friederike,
auch dir vielen Dank, dass du eure Erfahrungen mit uns teilst!
Ich bin sehr großer Fan von Mittelwegen. Und noch ein viel größerer Fan von Wegen, die einfach passend sind.
Wir als Eltern essen Süßigkeiten, was wir auch nicht vor unserem Sohn verstecken. Im Moment ist er einfach noch sehr zufrieden mit dem, was er angeboten bekommt. Selten müssen wir es ihm noch einmal erklären (warum er nichts von dem Kuchen bekommt, der auf unseren Tellern liegt) aber meistens ist es gar kein Thema.
Und so werden wir weiter machen, bis es nicht mehr stimmig ist. Wenn er stark protestieren würde oder ein großer Wunsch nach etwas da wäre, was es für ihn nicht gibt, müssten wir etwas ändern. Was, das werden wir dann entscheiden.
Es wird ganz bestimmt kein striktes Verbot von irgendetwas geben, was er bei anderen sieht und woran er teilnehmen möchte (z.B. Kindergeburtstag).
Liebe Grüße, Jule
Danke für deinen Beitrag, der doch zum nachdenken anregt bzw. dazu anregt, dass man den ein oder ändern Kuchen ohne Industriezucker bäckt.
Mein Kind bekommt Zucker in Massen. Ich bin die Mutter, ich entscheide wann und wie viel, ich habe das Wohl meines Kindes im Auge und kann entscheiden wie viel von was in Ordnung ist. Wenn ich mein Kind ansonsten vollwertig und gesund ernähren bin ich der festen Überzeugung, dass ihm das ein oder andere Stück Kuchen oder Schokolade auch nicht schadet.
Das ist der Punkt der mir hier etwas aufstößt. Sätze wie “Verzicht ist Ausdruck von Liebe” finde ich persönlich nicht schön. Keine Mutter und kein Vater möchte seinem Kind Schaden, wir möchten alle nur das beste für unsere Kind(er). Mein Kind wird tatsächlich nicht weniger geachtet, respektiert und geliebt nur weil es Kuchen und Schokolade in Maßen. essen darf.
Herzliche Grüße, Steffi
Liebe Steffi, danke für deinen Kommentar!
Ich bin voll deiner Meinung und würde die oberen zwei Absätze genau so unterschreiben.
Und auch den dritten Absatz unterschreibe ich. Du hast völlig recht.
Ich schreib oben: “Dieser Verzicht ist Ausdruck von Liebe”. Und ich möchte dir erklären, was es damit auf sich hat. Eltern, die ihren (kleinen!) Kindern industrielle Süßigkeiten wie Schokolde vorenthalten sehen sich oft kritisiert von Menschen in ihrem Umfeld, die das für falsch halten. Oft sind es Oma und Opa oder auch Nachbarn und Freunde. Die Eltern müssen sich rechtfertigen, warum das völlig zufriedene Kleinkind eine Banane statt dem Schokoladenkuchen bekommt.
Und das ist zährend. Sehr Kräftezährend. Denn den eigenen Weg zu gehen (insbesondere wenn er abweichend ist) ist einfach anstrengend.
Und um diesem Gegenwind etwas entgegen zu setzen, habe ich diesen Satz geschrieben
Allerdings würde ich dem Kehrschluss niemals zustimmen. Der ja bedeuten würde: Eltern die ihrem Kind Zucker geben, lieben ihr Kind nicht. Aber das meine ich nicht (und habe es auch nicht geschrieben!).
Also um es noch einmal anders auszudrücken: zuckerfreie Ernährung ist eine Art des Ausdrucks von Liebe. Und es gibt so viele Arten seine Liebe auszudrücken. Manche Männer schreiben ihren Frauen Liebesbriefe. Ein Ausdruk von Liebe. Andere schreiben ihren Frauen keine Liebesbriefe. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie ihre Frauen nicht lieben.
Konnte ich verständlich machen, was ich meine?
Liebe Grüße, Jule
Liebe Jule,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Bzw für deine Zeit. Du schreibst liebevoll und achtsam – deine Beiträge sprechen von Herzen, deswegen war ich wohl etwas irritiert. Ja, ich verstehe was du meinst und ich denke dieses rechtfertigen und erklären müssen ist für viele (junge) Mütter ermüdend. Auch wir müssen uns immer noch oft rechtfertigen, warum ich meinen 21 Monate alten Sohn noch Stille, warum er im Familienbett schläft… Es wird so schnell ein Urteil gefällt – schade, denn so geht die Leichtigkeit der Erziehung, das Bauchgefühl etwas verloren.
Es stimmt du hast nichts gegenteiliges geschrieben, vielleicht hätte ein zusätzliches Wort wie “ein” (Verzicht ist ein Ausdruck von Liebe) den Satz in meinen Augen anders erscheinen lassen (was so ein winziges Wort doch ausmachen kann…). Trotzdem möchte ich dir von Herzen danke, dass du es mir erklärt hast und sogar oben vermerkt hast – auch das ist nicht selbstverständlich!
Herzliche Grüße, Steffi
Noch ein kurzer Nachtrag. Mein Kind bekommt natürlich keine Süßigkeiten/Zucker in Massen, sondern in Maßen 🙂
Hallo,
und tausend tausend dank fuer diesen Post!!!!
… wuerd die Brownies gerne zubereiten, koenntest du das Rezept fuer die Brownies vielleicht mit uns teilen?
Gruss, Christina
Liebe Christina,
die Brownies hat eine liebe Freundin gebacken… Ich versuche mal das rezept raus zu bekommen!
Herzliche Grüße, jule
Liebe Steffi, mir geht es wie dir. Ich habe auch (mit einem sehr obstgierigen Vertreter) irgendeinen Mittelweg gesucht. Mein Sohn ist im gleichen Alter wie Jules und isst manchmal (!) schon “normale” Kekse, Kuchen, Eis oder ein Stückchen Franzbrötchen. Dabei fühle ich mich oft nicht wohl, aber es schleicht sich so leicht ein! Und ich merke immer wieder, dass ich es bin, die ein Vorbild sein will! Dass ich weniger “böses” Süßzeug essen will.
Und ich habe wirklich viele biologische und neurologische und bestimmt auch logische Entschuldigungen dafür, dass ich immer wieder zu weit gehe. Zu weit für mich und zu weit für mein Gefühl, was meinem Sohn gut tut. Und dabei ist es noch das erste Kind!
Die Gedanken, über die Jule hier schreibt, habe ich vor einer Weile auch persönlich mit ihr besprochen und sie hat mir dabei einfach Mut gemacht. Dass es anders geht. Und dass ich es anders kann – weil ich es ja auch will.
Und ich habe sie so verstanden, dass sie die Kinder, die länger verzichten, einfach nicht bemitleidet wissen will. Später, wenn die Gruppenzugehörigkeit dazu kommt, ist das ja eine ganz andere Diskussion! Da ist das Abwägen wirklich ein Abwägen von zwei Interessen des Kindes. Zugehörigkeit und Gesundheit. Welches Maß ist da okay?
Aber in so einem kleinen Alter, wenn für mein Kind keine Not herrscht, dann wäge ich mit ganz viel Pech vielleicht doch nur zwischen meiner inneren Gewohnheit (oder einem äußeren Druck) und der Gesundheit des Kindes ab. Und irgendwie wäre es mir ja schon lieber, meine ungesunden Gewohnheiten nicht eins zu eins an mein Kind weiter zu geben…
Liebe Rike, danke für deinen Kommentar!
Du bringst es noch mal gut auf den Punkt: ich möchte, dass sich Eltern nicht für die zuckerfreie Ernährung ihrer zufriedenen(!!!) Kleinkinder rechtfertigen müssen!
Ich habe es weiter oben auch noch mal versucht in bessere Worte zu fassen…
Sei lieb gegrüßt! Jule
Liebe Jule
Vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag. Ich vertrete das, was du schreibst voll und ganz.
Zur Zeit habe ich noch keine eigenen Kinder, aber ich plane fest, meine Kinder später auch zuckerfrei zu ernähren. Leider habe ich heute schon Bange vor den Verwandten. Diese wollen nämlich überhaupt nicht einsehen, warum Zucker schädlich sein soll und argumentieren, dass man damit den Kindern doch jeglichen Genuss (und damit Lebensfreude) raubt. Ich bin mir relativ sicher, dass sie hinter meinem Rücken dem Kind trotzdem Süssigkeiten geben würden.
Mich würde interessieren, wie das in Familien ist, bei denen die Kinder zuckerfrei erzogen werden – akzeptieren die Verwandten das oder habt Ihr Euer Kind ständig unter Kontrolle (das würde ja bedeuten, dass sie nicht mal einen Tag mit Grosseltern, Tante / Onkel etc. alleine verbringen dürften…)?
Viele Grüsse
Brigitte
Liebe Brigitte,
Danke für deinen Kommentar!
Ich antworte dir mal als zurerfrei-erziehende-Mutter: bei uns haben das alle akzeptiert. Aber da gab es auch nie Raum zur Diskussion.
Viele Dinge ändern sich ja auch im Laufe der Zeit. Und klärende Gespräche helfen sicher auch…
Liebe Grüße, Jule
[…] mein letzter Artikel über die “zuckerfreie” Ernährung bei Kleinkindern einigen Gesprächsstoff geliefert […]
Danke für diese Anregung!
Ich kämpfe fast täglich für meine Entscheidung meinem Kind (gerade 8 Monate alt) keine zuckerhaltigen Sachen zu geben. Meine Schwiegermutter versteht das leider gar nicht (ich böse, böse verwehre meinem Kind alles was toll ist) und da sie mit im Haus lebt ist das wirklich ein täglicher Kampf. Schließlich sind wir alle ja auch super mit Zucker groß geworden.
Aber auch so stoße ich so oft auf Unverständnis. Selbst bei Müttern gleichaltriger Kinder. Es ist ja auch einfach zu niedlich, wie das 6 Monate alte Baby an dem hingehaltenen Lolli leckt.
Ich bin mit meiner Einstellung hier leider sehr alleine und habe große Sorgen, dass meine Mitmenschen meinen sie müssten hinter meinem Rücken meinem Kind umso mehr Süßigkeiten geben, weil seine Mutter ja so eine Spaßbremse ist. Wie geht man damit um? Das wird sicher die Zukunft zeigen. Trotzdem liegt mir das im Magen. Ich hoffe trotzdem meiner Tochter einen guten Start in eine gesunde und ausgewogenen Ernährung bieten zu können.
Liebe Grüße
Ganz toller Beitrag, denn ich sehe das genauso wie du.
Bei unserem Erstgeborenen hat das noch super geklappt, ihn 2 Jahre komplett zuckerfrei zu ernähren, bei den Geschwistern leider nur 1 Jahr.
Heute haben wir einen guten Weg für uns gefunden, mit dem wir alle klar kommen. Süßigkeiten o.ä. am Nachmittag eine Kleinigkeit, Ausnahme Kindergeburtstage oder irgendwelche Feierlichkeiten.
Die Frühstücksdosen für Schule/ Kita sind zuckerfrei und werden jeder Milchschnitte vorgezogen, da bin ich sehr froh drüber.
Getrunken wird nur Wasser und wenn es in der Kita mal einen Schokopudding zum Nachtisch gibt, dann stört mich das überhaupt nicht, denn alles kann und möchte ich garnicht kontrollieren.
Ich denke, wenn ein Kind schon übergewichtig ist, dann ist dieser “Zuckerentzug” schwerer, als wenn man von vornherein darauf achtet.
Gruß Simone
[…] die Rezepte hier auf dem Blog nicht zuckerfrei. Sondern Industriezuckerfrei. Wie ich bereits in diesem Artikel schreibe, ist die Sache mit dem Zucker im allgemeinen ein sehr komplexes Thema. Es gibt viele […]
Hallo Jule,
danke für deinen Beitrag! Super! Unser Sohn ist jetzt 16 Monate und bei uns zu Hause hat er Indutriezucker nicht bekommen, gerade weil ich selbst auch meine Ernährung auf zuckerfrei umgestellt habe. Genauso wie du es veschreibst, bin ich der Meinung, dass es gebug gesunde Alternativen zum Industriezucker gibt, die auch super schmecken. Ich gebe zu, dass ich nicht immer so gesund gelebt habe, für mich war vor meiner Schwangerschaft Schokolade mein Hauptnahrungsmittel. Da ich meinem Sohn aber ein gutes Vorbild sein will, habe ich ungesunde Lebensmittel aus unserem Haushalt verbannt und muss zugeben, dass es mir seit meiner Ernährungsumstellung super fühle. Gesundheitlich hatte meine schlechte Ernährung übrigens auch negative Auswirkungen. Nun ist es mir auch wichrif meinen Sohn soweit wie möglich von ungesunden Zucker fernzuhalten. Seit einem Monat geht er in die Kita und dort gibt es einmal die Woche ein süßes Frühstück mit Marmelade und Honig. Anfangs sagte ich mir, dass bei der Menge einmal die Woche nicht so schlimm ist, aber dann las ich auf dem Essensplan Schokopudding und bei mir löuteten die Alarmglocken auf. Daraufhin fragte ich beim Elternabend, ob das Ersetzen der Marmelade und des Honigs durch bspw Gematschte Bananen oder andere gesunde Zucker möglich wäre, da es darum geht den kindern verschiedene Geschmäcker zu bieten. Die Leitung fand den Einwand super und wir sollten mit den Eltern entscheiden. Die 4, die da waren stimmten später zu, wenn auch nicht ganz überzeugt, aber es wurde somit entschieden, dass es kein süßes Frühstück mehr gibt, da die Kinder sowieso immer Obst und Gemüse zum Frühstück bekommen. Nun gib aber 2 Tage später die Diskussion los, die Eötern, die nicht anwesend waren, schrien auf, auf und letztendlich wird es wieder eingeführt. Ich habe mich dann entschieden selbst Marmelade ohne Zucker zu kochen und der Kita zu geben. Nun gab es scheinbar aus Trotz der Eltern gestern Fruchtzwerge und heute Kekse und dann kam das Thema auf, was unser Kleiner nun essen darf, was nicht. Es tut mir natürlich Leid, wenn er die anderen den Müll essen sieht und auch will, aber mir ist seine Gesundheit einfach wichtiger und somit habe ich nun im Kindergarten Süßes verboten, vor allem weil er so schon ein sehr aktives Kind ist und schlecht schläft und Zucker dann echt nicht hilfreich ist. Wir sind nun dabei verblieben, dass wir ihn beobachten und wenn zuckerfrei sehr negative Folgen auf sein Essverhalten nimmt, zum Beispiel Verwährung des Essens, dass wir dann nochmal etwas überlegen. Ich bin eigentlich auch dafür, dass alles in maßen okay ist, aber ich habe leider das Gefühl, dass ich durch die Kita den überblich verliere und somit meine ich, es ist besser, wenn er mal mit mir und Papa etwas Süßes ist (wo ich dann auch weiß, was drin ist, z.B selbstgebackenes) . Es ärgert mich, dass ich mich immer rechtfertigen muss und die Leute einfach nicht verstehen, dass es mir nur um die Gesundheit meines Kindes geht und nicht darum etwas zu verbieten. und vor allem geht es darum, dass er gerade mal 16 Monate ist. Ich nehme dann immer ganz radikal das Beispiel, wenn ein Baby lüstern auf eine Zigarette blickt, dann darf es trotzdem nicht probieren.